Aus diesem Grund hebe ich an dieser Stelle gerne hervor, wie wichtig die Arbeit der Österreichischen Akademie der Ärzte ist, in der ich als Präsident des Wissenschaftlichen Beirats aktiv bin. Im vergangenen Jahr hat die Akademie mehr als 2.500 Prüfungen durchgeführt. Neben den Facharztprüfungen und der Prüfung für Allgemeinmedizinerinnen und Allgemeinmediziner gibt es auch noch die Notarztprüfung und die Sprachprüfung. Die Sprachprüfung haben 2024 insgesamt 380 Personen absolviert. Diese außerordentlich hohe Anzahl an Kandidatinnen und Kandidaten war einer Gesetzesnovelle geschuldet, die die Antrittsvoraussetzungen für die Prüfung im Sprachniveau reduziert hat.
Neben den Prüfungen spielt auch die Qualitätssicherung der Fortbildung eine große Rolle. Hier gab es kürzlich eine Novelle der DFP-Verordnung, die 2025 Zug um Zug in Kraft treten wird. Besonders wichtig ist dabei die Neuregelung des Fortbildungsnachweises, über die die Akademie und die Ärztekammer für Oberösterreich in den nächsten Wochen detailliert informieren werden! So viel vorweg: Die bürokratische Stichtagsregelung, die es notwendig gemacht hat, alle drei Jahre jede Ärztin/jeden Arzt zu überprüfen, fällt mittelfristig weg. Zukünftig hat jede Person ihren individuellen Fortbildungsnachweis! An der Punktezusammensetzung hat sich nichts verändert – auch weiterhin braucht man 250 DFP-Punkte innert fünf Jahren, wovon mindestens 85 aus Präsenzfortbildung und mindestens 200 aus medizinischer Fortbildung zu sammeln sind. Oberösterreich war bei den bisherigen Stichtagen immer vorne dabei – zuletzt mit knapp 98 Prozent Erfüllungsgrad!
PRÄSENZSEMINARE MIT KOLLEGIALEM AUSTAUSCH
Im Bereich der DFP-Qualitätssicherung erkennt man, dass Webinare nachhaltig Einzug in die ärztliche Fortbildungslandschaft gehalten haben. Auch wenn die Zahlen nach der Pandemie wieder zurückgegangen sind, gibt es immer noch über 2.000 Webinare, die jährlich mit DFP-Punkten approbiert werden. Präsenzfortbildung erfreut sich aber weiterhin allergrößter Beliebtheit – hier sind es 2024 mehr als 28.000 approbierte Fortbildungen gewesen. Auch ich finde mich stärker in dieser „traditionellen“ Fortbildungsart wieder. Und selbst wenn ich den Nutzen von Webinaren sehe, ist der Besuch einer Veranstaltung mit persönlichem, kollegialem Austausch durch nichts zu ersetzen. Schließlich wird das Angebot der Akademie durch die zahlreichen Lehrgänge, Kurse, die Ärztetage, den Österreichischen Impftag und natürlich die Fortbildungsplattform meindfp.at abgerundet. Die Akademie ergänzt hier sinnvoll die Angebote der Fortbildungsreferate der Bundesländer, wobei die Fortbildungen der Akademie wesentlich mehr darauf ausgerichtet sind, einen österreichweiten Bedarf abzudecken. Am Beispiel meindfp.at: Für uns Ärztinnen und Ärzte ist es besser, eine Plattform zu haben, auf der nahezu alle E-Learning-Angebote zu finden sind. Den Ärger mit unzähligen Benutzerkonten und Passwörtern können wir uns so ersparen. Die Akademie wiederum bietet den Zugang zu ihren Services den Landesärztekammern an, damit alle von diesen digitalen Dienstleistungen profitieren können. So sieht für mich gelebte Zusammenarbeit aus!
Abschließend erinnere ich Sie daran, dass der neue Fortbildungsnachweis (Herbst 2025) es notwendig macht, wieder einmal auf die eigenen DFP-Punkte zu achten. In diesem Sinne ermuntere ich Sie: Studieren Sie das Programm der MedAk, nutzen Sie die Angebote der Akademie, absolvieren Sie Webinare, Kongresse
oder Tagungen! Jeder Punkt zählt!
Ihr Präsident Dr. Peter Niedermoser
Linz, im April 2025