Stigmatisiert durch COVID-19-Erkrankung: Ärztekammer für Oberösterreich & Land OÖ gemeinsam gegen soziale Ausgrenzung!

Mehr als 3.000 Corona-Patientinnen und -Patienten gab es bislang in Oberösterreich. Immer mehr von ihnen erfahren soziale Ausgrenzung oder werden gar Opfer von Mobbing. Doch eine COVID-19-Erkrankung ist auch mit genauester Befolgung der Maßnahmen möglich. Die Ärztekammer für Oberösterreich und das Land OÖ treten daher gemeinsam gegen eine COVID-19 Stigmatisierung auf.

COVID-19 Patient wird sozial ausgegrenzt.

Menschen, die an COVID-19 erkranken oder erkrankt waren, werden immer öfter von ihren Mitmenschen verurteilt: Anfeindungen, Ausgrenzungen bis hin zum Mobbing sind die Folge. Dabei kann eine Infektion mit dem Coronavirus jeden treffen, auch wenn man sich strengstens an die Schutzmaßnahmen, wie das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes, regelmäßiges Händewaschen oder Abstand halten, hält. „Das Coronavirus ist eine ansteckende Erkrankung, die jede und jeden von uns treffen kann. Eine Stigmatisierung von COVID-19 Patienten ist nicht nachvollziehbar – handelt es sich hier ja um eine Erkrankung, bei der die Ansteckung über Aerosole (Tröpfcheninfektion) passiert, “ hält Dr. Peter Niedermoser, Präsident der Ärztekammer für Oberösterreich, fest.

Gerade wegen der zuletzt stark steigenden Infektionszahlen in Oberösterreich sollte das oberste Ziel die Eindämmung des Virus sein, betont Gesundheitsreferentin LH-Stellvertreterin Mag. Christine Haberlander: „Wir wissen von Fällen, wo Corona Positiv-Getestete soziale Aussperrung erleben mussten. Das ist menschlich verletzend und soll in Oberösterreich keinen Platz haben. Eine Antwort darf aber keinesfalls ein nicht-melden oder nicht-testen sein. Wir brauchen möglichst viele Daten, um mit dem sogenannten Contact-Tracing eine weitere Verbreitung des Virus zu verlangsamen. Menschen, die am Coronavirus erkrankt sind, leisten mit der Bekanntgabe ihrer Kontakte einen wesentlichen Beitrag bei der Nachverfolgung und bewirken so, dass die Infektionskette unterbrochen und das Virus schnell aufgehalten werden kann. Niemand soll und darf wegen einer möglichen sozialen Ausgrenzung Angst vor der Nennung der Kontaktpersonen haben.“

Jede/r Einzelne kann durch ein weiteres Befolgen der Maßnahmen das Virus bekämpfen: „Ein Mund-Nasen-Schutz bewirkt schon einiges und tut keinem weh. Daher appelliere ich an die Menschen, weiterhin auf den Schutz zu achten – auch wenn das Auswirkungen auf den wohlverdienten Urlaub hat,“ bekräftigt Niedermoser abschließend.