Das Schlagwort „Gesundheit“ wird bei den laufenden Koalitionsverhandlungen immer wieder als ein zentrales Thema genannt. Das betrifft viele Bereiche, etwa auch das Medizin-Studium. Insgesamt 15.158 Personen haben sich im Vorjahr für den Aufnahmetest für Humanmedizin in Österreich angemeldet, 1975 davon an der JKU Linz. Insgesamt standen in Linz jedoch nur 320 Studienplätze zur Verfügung. „Der Medizin-Aufnahmetest stellt jedes Jahr junge Schulabsolventinnen und -absolventen vor eine große Herausforderung. Sie konzentrierten sich auf diesen einen Prüfungstag, aber nur ein kleiner Teil schafft diese Hürde“, weiß Dr. Silke Haim, Referatsleiterin für ärztliche Betriebsräte in der Ärztekammer für Oberösterreich. Die Folge: Der Großteil muss ein Jahr warten oder sich eine Alternative überlegen. Und die jungen Menschen wählen sehr oft ein Alternativstudium oder gehen überhaupt einen anderen Weg abseits der Medizin-Laufbahn.
Engagierte Menschen fehlen im System
Das Engagement dieser jungen Persönlichkeiten fehlt dann im System. „Es wäre gut, wenn man diese Leute für das Übergangsjahr zu einem sozialen Dienst etwa in Krankenhäusern oder Pflegeeinrichtungen und ähnliches ermutigen könnte“, so Dr. Haim. „Allerdings müsste bei der Wiederholung des Aufnahmetests dieses soziale Engagement mit einfließen. Das funktioniert etwa in Deutschland sehr gut, wo sich Bewerberinnen und Bewerber für ein Studium mittels Punktesystem den Numerus clausus durch eine freiwillige dreimonatige Sozialarbeit verbessern können und so die Wahrscheinlichkeit, einen Studienplatz zu bekommen, steigern“, so Dr. Haim.
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