Knochenbrüche im Ellbogen- und Kniebereich, dazu Verletzungen der Kreuzbänder sowie Gelenkverrenkungen – viele dieser Verletzungen gehen auf das Konto des Trampolinspringens. „Wir sehen immer mehr komplizierte Knochenbrüche, vor allem von Ellbogen und Unterschenkel aber auch in anderen Körperregionen, wie zum Beispiel der Wirbelsäule, die meist auf das Trampolinspringen zurückzuführen sind,“ erklärt Prim. Dr. Klaus Katzensteiner, Fachgruppenvertreter für Unfallchirurgie der Ärztekammer für Oberösterreich. Manche der Knochenbrüche müssen sogar von Kinderchirurgen bzw. Unfallchirurgen operativ behandelt werden, denn bis zu einem Alter von sechs Jahren sind die Knochen der Kinder bei Drehbewegungen noch besonders empfindlich – das verschärft die Problematik zusätzlich.
Gefahr wird unterschätzt
Oft werden die Kräfte des Trampolins falsch eingeschätzt oder auch einfach unterschätzt. Springen die Kinder unkontrolliert oder hüpfen gar mehrere Personen gleichzeitig auf dem Trampolin, besteht die Gefahr, dass eine herausgeschleudert wird oder sich die Trampolin-springer gegenseitig verletzen. Vor allem dann, wenn schwerere Kinder mit Kleineren gleichzeitig springen: Sie erzeugen einen stärkeren Rückstoß der Matte beim Springen, der vom Körper kleinerer Kinder nur bedingt absorbiert werden kann. „Stauchungen der Wirbelsäule sind daher typische Trampolinverletzungen, die in ihrer Ausprägung von einer geringen Flüssigkeitseinlagerung (ein sogenanntes Ödem) in einzelne Wirbelkörper bis hin zu komplexen Frakturen reichen können. Manche der Patienten erleiden aber auch Gehirnerschütterungen, Prellungen oder Riss-Quetschwunden“, schildert der Mediziner.
Aufsicht durch Erwachsenen notwendig
Der Unfallchirurg empfiehlt daher: „Eltern sollten darauf achten, dass immer nur ein Kind das Trampolin nutzt und die Kinder langsam ausspringen und nicht vom Trampolin herunterspringen. Weiters ist zu empfehlen, dass das Trampolin entsprechend abgesichert ist und auch Gefahrenquellen, wie scharfkantige Gegenstände nicht unmittelbar in der Nähe des Sportgerätes gelagert werden.“ Im Idealfall gibt es bei der Nutzung immer mindestens einen Erwachsenen, der die Aktivitäten der Kinder auf dem Trampolin überwacht. Am sichersten gilt das Springen und Landen in der Mitte des Trampolins.