Vor zwei Wochen wurde vom Gesundheitsminister der Plan vorgelegt, ein mit einer Milliarde Euro finanziertes Pflegepaket in den nächsten zwei Jahren auf den Weg zu bringen. Auch die Details sind bereits bekannt: Zu den Maßnehmen sollen eine zusätzliche Freizeitwoche für Pflegekräfte ab 43 Jahren, sowie ein monatlicher Gehaltsbonus für diese Berufsgruppe zählen, die in etwa einem zusätzliche Monatsgehalt entsprechen soll. Außerdem ist vorgesehen, dass während der Ausbildung zum Pflegeberuf ein Zuschuss von 600 Euro und für Um- sowie Wiedereinsteiger ein Pflegestipendium in der Höhe von 1400 Euro pro Monat bezahlt wird. So weit, so gut! Dieses Paket ist wichtig und richtig und hat unsere vollständige Unterstützung. Es ist aber auch genauso wichtig, dass darüber hinaus auch alle anderen Berufsgruppen finanziell und organisatorisch belohnt werden, die in den so schwierigen letzten beiden Jahren einen westlichen Beitrag zur Bewältigung der Pandemie geleistet haben. Dazu gehören selbstverständlich auch die Ärztinnen und Ärzte in den Spitälern und im niedergelassenen Bereich. Ein Corona-Bonus wäre auch für diese Berufsgruppen eine längst notwendige Wertschätzung dieser so herausfordernden und belastenden Arbeit für die Patientinnen und Patienten. Dazu verschärft sich der Ärztemangel immer mehr und es müssen Maßnehmen gesetzt werden, um für junge Kolleginnen und Kollegen den Einstieg ins öffentliche System attraktiver zu machen, sei es in öffentlichen Krankenanstalten oder in Bereich der Kassenverträge. Ein Paket für diesen Bereich würde hier sicher auch für Entspannung sorgen.
Dr. Peter Niedermoser
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