Kehlkopfkrebs: Raucher ab 40 sollten vorsorgen!

Die Ärztekammer für Oberösterreich warnt: Kehlkopfkrebs ist absolut gesehen zwar relativ selten, dennoch sollten gewisse Risikogruppen die Gefahr im Auge behalten.

Der Kehlkopf bildet den Übergang vom Rachen in die Luft- und Speiseröhre und hat zwei grundlegende Aufgaben: Einerseits verhindert er, dass beim Essen und Trinken Nahrung oder Flüssigkeiten in die Luftröhre gelangen, andererseits beherbergt er die Stimmbänder und trägt so einen wichtigen Teil zur Bildung der menschlichen Stimme bei. Wachsen in diesem Bereich bösartige Tumore, so kann die Lebensqualität der Betroffenen empfindlich gestört werden. Dies geht meist einher mit anhaltender Heiserkeit bzw. Schluckstörung. Wenn diese Beschwerden länger als drei Wochen anhalten, sollte unbedingt eine HNO-ärztliche Untersuchung durchgeführt werden.

Gefährliche Kombination

Zwei der Hauptrisikofaktoren nennt Dr. Georg Langmayr, Facharzt für Hals-, Nasen- und Ohrenerkrankungen mit Praxis in Leonding und Fachgruppenvertreter für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde in der Ärztekammer für Oberösterreich: Rauchen und Alkohol. So steigere rauchen das Risiko bei Männern etwa um das 20-fache, bei Frauen um das Fünf- bis Zehnfache. Mit dem Alkohol verhält es sich besonders tückisch, wie Langmayr erklärt: „Wissenschaftliche Erkenntnisse legen nahe, dass die krebserregenden Stoffe im Zigarettenrauch durch Alkohol gelöst werden und sich so noch schädlicher auswirken können – ein Problem das nicht nur aktive, sondern gleichermaßen auch passive Raucher betrifft.“ Äußerst positiv sieht Langmayr auch deshalb das bald in Kraft tretende Rauchverbot in der Gastronomie: Schließlich werde dadurch die Kombination von Alkohol und Zigaretten in vielen Fällen erheblich unbequemer – unfreiwilliges Passivrauchen in Lokalen gar komplett beendet. Aber auch Viren wie das HPV-Virus (Humanes Papilloma-Virus) und Umweltgiftstoffe wie z.B. Asbest zählen zu den Risikofaktoren.

Ab 40 zur Vorsorge

Kehlkopfkrebs ist verhältnismäßig häufig heilbar, wenn zu einem frühen Zeitpunkt die Diagnose gestellt wird und mit der richtigen Therapie begonnen wird. Hier spielt – wie bei jeder anderen Krebsart – der Zeitpunkt der Diagnose eine äußerst wichtige Rolle. „So wie in anderen Bereichen längst üblich, sollten alle Raucher ab 40 regelmäßig zur Kehlkopfkrebs-Vorsorge zum HNO-Facharzt gehen“, empfiehlt Langmayr, „wer vielleicht auch noch gerne alkoholische Getränke dazu genießt, ist umso mehr dazu aufgefordert“, betont der HNO-Spezialist die Gefahr kombinierter Risikofaktoren.