Wie Sie wissen, sind die Ärztekammern seit der letzten 15a-Vereinbarung in die Planung des Regionalgesundheitsplans (RSG) offiziell nicht mehr eingebunden. Der neue RSG legt die Planungsrichtlinien sowohl in den Krankenanstalten des Landes als auch im niedergelassenen Bereich bis ins Jahr 2030 fest. Im stationären Bereich geht’s hier um neue Großgeräte, um die Bettenanzahl und neue ambulante Angebote. Im niedergelassenen Bereich geht‘s um die Zahl der neuen Kassenstellen und auch neue Angebote für besondere Erkrankungen wie Insult und Diabetes. Für den Ausbau und die Stabilisierung der Versorgung im stationären Bereich liegen gute Planungsansätze auf dem Tisch. Im niedergelassenen Bereich mangelt es aber an der Zahl der
von der ÖGK zugesagten zusätzlichen Stellen. 46 neue Stellen sind im neuen Strukturplan Gesundheit vorgesehen. Eigentlich nur 26, da 20 Stellen aus unserer letzten Kassenvertragsverhandlung mitgenommen wurden, die noch nicht besetzt werden konnten und wieder als neue Stellen verkauft werden.
FLÄCHENDECKENDER AUSBAU DER EXTRAMURALEN VERSORGUNG
Warum ist mir das so wichtig, dass der niedergelassene Bereich ausgebaut wird? Eine flächendeckende, gute Versorgung durch engagierte niedergelassene Ärztinnen und Ärzte schützt die Spitäler und die spezialisierten Ambulanzen vor dem Ansturm der Patientinnen und Patienten, die punktgenauer und effizienter im niedergelassenen Bereich versorgt werden könnten. Die Ärzteschaft hat die Schaffung der medizinischen Fakultät in Linz mit Engagement mitgetragen. Ein Argument war: wer in Oberösterreich
ausgebildet wird, bleibt meist auch im Lande. Und die Zahlen bestätigen dies auch. Wir bilden die „oberösterreichischen“ Ärztinnen und Ärzte gut aus, die natürlich nicht nur im Spital bleiben wollen, sondern auch draußen gerne als niedergelassene Ärztin/niedergelassener Arzt arbeiten möchten. Dafür braucht es ausreichend Kassenverträge mit attraktiven Bedingungen. Das würde die Kolleginnen und Kollegen in den Spitälern deutlich entlasten.
NEUE KURIENSPITZE
Ich gratuliere MR Dr. Paul Niederberger zur Wahl zum Obmann der Kurie der niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte sehr herzlich. Ein neues Team ist nun konstituiert, bestehend aus Kolleginnen und Kollegen, die mit beiden Beinen im ärztlichen Leben stehen und die aus eigener Erfahrung wissen, wo der Schuh drückt. Ich wünsche ihnen viel Kraft für ihre Arbeit. Gleichzeitig möchte ich mich auch bei den ehemaligen Kurienobmännern der niedergelassenen Ärzte, OMR Dr. Thomas Fiedler und OMR Dr. Wolfgang Ziegler, bedanken. Beide sind jahrzehntelang an der Spitze der Fachärztinnen und Fachärzte beziehungsweise der Allgemeinmedizin gestanden. Die oberösterreichische Ärzteschaft hat ihnen sehr viel zu verdanken, auch wenn nicht immer jeder Wunsch erfüllt werden konnte. DANKE!
Ihr Präsident Dr. Peter Niedermoser
Linz, im Oktober 2025