Diese Dualität aus Impfungen durch die niedergelassenen Kolleginnen und Kollegen und in den Impfstraßen hat dazu geführt, dass Oberösterreich im Bundesländervergleich hinsichtlich Impfstatus gut dasteht. Besonders möchte ich mich hier auch bei den OrdinationsmitarbeiterInnen bedanken. Ich weiß, gerade Sie haben eine große Last bei der Terminvereinbarung und der Organisation in den Ordinationen zu tragen. Es zeigt sich aber auch hier, dass es nur gemeinsam gut funktioniert. Hervorheben möchte ich auch die Kolleginnen und Kollegen aus den Spitälern, die Schulärztinnen und Schulärzte, die Betriebsärztinnen und Betriebsärzte, die pensionierten Ärztinnen und Ärzte, die Ärztinnen und Ärzte aus den Kuranstalten, viele karenzierte Kolleginnen und auch wieder jene aus den Ordinationen – ich habe sicherlich viele vergessen –, die in ihrer Freizeit in den Impfstraßen Außerordentliches leisten. Danke für Ihr Engagement. Wir tragen alle unseren Teil dazu bei, dass diese Pandemie endlich seinen Schrecken verliert und die Kolleginnen und Kollegen auf den Intensivstationen endlich zur Ruhe kommen.
ARZTAKADEMIE WICKELTE 2020 INSGESAMT 1.705 ARZTPRÜFUNGEN AB
2020 war auch in Bezug auf die Abwicklung der Arztprüfungen ein herausforderndes Jahr. Die Arztakademie (www.arztakademie.at), deren Vorsitzender/Präsident ich in Wien sein darf, hat neben der Abwicklung der ärztlichen Fortbildung auch die Organisation der Arztprüfungen zu verantworten. Im vergangenen Jahr haben 441 Kolleginnen und Kollegen die Prüfung zum Arzt für Allgemeinmedizin absolviert und 1.264 die Prüfung zum Facharzt eines Sonderfaches. Gratulation an alle, die die Prüfung bestanden haben. Ich weiß, dass es nicht möglich ist, die Prüfung ohne wochenlange Vorbereitung zu schaffen. Es war daher unsere Aufgabe, in Zusammenarbeit mit den fachspezifischen Prüfungsausschüssen, die Prüfungen trotz COVID-19 gut über die Bühne zu bringen. Die verpflichtenden Corona-Schutzmaßnahmen haben es sowohl für die Prüflinge als auch für mein Team nicht immer leicht gemacht. Es ist uns aber gelungen – oder hatten wir einfach Glück –, die Prüfungen ohne einen einzigen Corona-Fall über die Bühne zu bringen. Auch hier ein großer Dank an mein Team in Wien.
E–LEARNING UND WEBINARE IM VORMARSCH
Im Fortbildungsbereich war die Pandemie ebenfalls eine große Herausforderung. Das Parlament hat ja beschlossen, dass während der Pandemie unsere Verpflichtung zur Fortbildung ausgesetzt wird. Trotzdem war das Bedürfnis der Kolleginnen und Kollegen,sich fortzubilden, ungebrochen – ein schöner Beweis für unser Engagement. E-Learning und Webinare haben sowohl in Oberösterreich, organisiert durch die MedAk, als auch österreichweit, betreut durch die Arztakademie, geboomt. Wir haben hier alle miteinander neue Konzepte in der Fortbildung, auch manchmal in der Ausbildung, kennengelernt. Wichtig wird jedoch sein, noch bessere Tools zu entwickeln, um die Anwesenheit und Teilnahme bei Webinaren von Kolleginnen und Kollegen transparent darstellen zu können. Einiges wird bleiben, da es sich bewährt hat und von vielen Kolleginnen und Kollegen auch positiv in ihre Fortbildung integriert wurde. Es ist nicht immer notwendig, wegen eines zweistündigen, klar strukturierten Seminars hunderte Kilometer zu fahren. Viele sagen aber auch, dass sie sich schon wieder auf Präsenzfortbildungen freuen. Wissenserwerb passiert nämlich auch durch den Austausch von Kolleginnen und Kollegen untereinander. Ich jedenfalls freue mich schon wieder drauf, bei einer Fortbildung die Kolleginnen und Kollegen real zu treffen – denn obwohl es oft interessant ist zu sehen, welche Bilder die Kolleginnen und Kollegen so an der Wand hängen haben, ist mir ein direktes Gespräch mit Ihnen doch lieber!
Ihr Präsident Dr. Peter Niedermoser
Linz, im Mai 2021