Österreichische Akademie der Ärzte

Ich möchte Ihnen einen Teil meiner Aufgaben in Wien darstellen. Ich war die letzten zehn Jahre für die Arztakademie, eine Tochtergesellschaft der ÖÄK, verantwortlich. Diese werde ich auch weiterhin begleiten dürfen. Mein Team mit 25 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ist für einige essentielle Dinge in der Ärzteschaft verantwortlich. Über zwei davon darf ich Ihnen heute berichten.

DIE ÖÄK-ARZTPRÜFUNGEN
Die Akademie führt die Prüfungen im Auftrag der ÖÄK und in enger Zusammenarbeit mit den Wissenschaftlichen Gesellschaften durch. Diese Arztprüfung wurde vom Parlament im Jahre 1993 unter Dr. Ausserwinkler, dem damaligen Bundesminister für Gesundheit, Sport und Konsumentenschutz der Republik Österreich, beschlossen. Die Umsetzung wurde der ÖÄK übertragen und in der Folge an die Arztakademie. Wir sind die Organisationsplattform, die Wissenschaftlichen Gesellschaften und hier insbesondere die fachspezifischen Prüfungsausschüsse für den Inhalt der Prüfung verantwortlich. Es geht um die Erstellung des Blueprints – Fragenkatalog – und auch um die Entwicklung der Fragen selbst, die den klinischen Alltag abbilden sollen. Ich möchte mich sehr herzlich bei den Kolleginnen und Kollegen, besonders auch aus Oberösterreich, die hier wirklich gute Arbeit leisten, für Ihre Arbeit im Sinne der jungen Kolleginnen und Kollegen bedanken. Besonders möchte ich auch erwähnen – das unterscheidet uns von den meisten europäischen Prüfungen – dass in Österreich jede Kollegin/jeder Kollege gegen ein negatives Ergebnis Einspruch erheben kann. Denn es gibt bei uns eine Beschwerdekommission, die Einsprüche korrekt behandelt.

Heuer brachte die Covid-19-Pandemie besondere Herausforderungen mit sich: Terminverschiebungen, gesteigerte Hygieneanforderungen und prüfungslogistische Problemstellungen prägten die Jahre 2020 und 2021. Seit heuer laufen die Prüfungen wieder weitestgehend planmäßig.

ÖÄK PRÜFUNG ALLGEMEINMEDIZIN

Seit 2012 waren die Antrittszahlen rückläufig, bevor 2020 und 2021 wieder ein Anstieg zu verzeichnen war. Diese Entwicklung setzt sich bis dato (31. Mai 2022) fort.
Hier der Link zur Grafik im OÖ Ärzte Magazin auf Seite 5.

ÖÄK FACHARZTPRÜFUNG

Hier der Link zur Grafik im OÖ Ärzte Magazin auf Seite 5.
Die Ärztinnen- und Ärzte-Ausbildungsordnung (ÄAO 2015) hat sich mittlerweile voll auf die Prüfungsfächer ausgewirkt und 2021 fand in allen neuen Sonderfächern eine Prüfung statt. Der Großteil der Kandidatinnen und Kandidaten tritt 2022 bereits nach ÄAO 2015 an.

SPRACHPRÜFUNG DEUTSCH
Eine weitere Aufgabe, die wir vom Staat übertragen bekommen haben, ist die Sprachprüfung. Jede Kollegin/Jeder Kollege, die/der in Österreich zu arbeiten beginnen will, muss, bevor sie/er überhaupt in die Ärzteliste eingetragen werden kann (Voraussetzung für das Arbeiten als Arzt), eine Sprachprüfung absolvieren. Hier geht es nicht nur um die Sprache selbst, sondern auch um die Kommunikation zwischen den Kolleginnen und Kollegen und auch mit der Patientin/dem Patienten. Sprachwissenschaftlerinnen und Sprachwissenschaftler und Ärztinnen und Ärzte formen hier ein gemeinsames Prüfungsteam. Auch hier eine Zahlenübersicht: 2021 traten 297 Kandidatinnen und Kandidaten zur Sprachprüfung an. 2022 waren es bis Mai insgesamt 102 Kandidatinnen und Kandidaten.

Hier der Link zur Grafik im OÖ Ärzte Magazin auf Seite 5.


Es gibt in Wien nicht nur politische Arbeit zu erledigen, sondern auch viele Aufgaben, die wir im Auftrag anderer Behörden übernommen haben – da wir als Ärzteschaft das entsprechende Wissen dazu haben.

Ihr Präsident Dr. Peter Niedermoser
Linz, im Juni 2022