Dieses Regierungsprogramm stellen wir Ihnen in Ausschnitten in der aktuellen Ausgabe der OÖ Ärzte vor. Ja, es sind auch einige Überschriften dabei, wie in jedem Regierungsprogramm. Aber jede Überschrift ist auch mit Inhalt versehen, den jede/jeder von uns darstellen kann. Jedes Regierungsprogramm wird auch von Vertreterinnen und Vertretern der zukünftigen Koalitionäre der Länder verhandelt. Es ist nun aus meiner Sicht wichtig, dass jede/jeder von uns an die Landespolitik herantritt, natürlich auch an die Chefverhandlerinnen und Chefverhandler von etwaigen Koalitionen, um darzustellen, wie eine gute Versorgung der Patientinnen und Patienten aussehen muss, was es dazu braucht und wie es umgesetzt werden kann. Wir stehen mit unserer Expertise zur Verfügung. Wir sind bereit, mit der Politik Verantwortung zu übernehmen.
10 JAHRE MEDIZINISCHE UNIVERSITÄT OÖ
Kaum zu glauben, dass die Gründung der Med-Uni Linz schon wieder zehn Jahre zurückliegt. Es bedurfte des Bohrens harter Bretter, um das umzusetzen. Ich möchte hier vor allem die damaligen Vertreterinnen und Vertreter der Medizinischen Gesellschaft unter der Führung von Universitätsprofessor Franz Aichner hervorheben, die bereits 2009 eine Studie vorlegten, die Oberösterreich als idealen Standort für eine Medizin-Universität auswies. Hier wurde eine sehr gute Grundlagenarbeit geleistet, um den Weg für die Universität zu ebnen. Viele weitere Kolleginnen und Kollegen haben diesen Weg dann unterstützt und gefördert und ihre medizinische Expertise eingebracht. Ich bin auch ein bisserl stolz darauf, dass ich hier an vorderster Front mitwirken durfte. Beim Kammerflimmern im Sommer, unserem Fest, das auch für Studentinnen und Studenten ist, habe ich wieder sehr viele Studierende der Med-Uni kennenlernen dürfen. Ich übertreibe nicht. Mehr als 90 Prozent meiner Gesprächspartnerinnen und Gesprächspartner sind mit der Ausbildung an unserer Universität sehr zufrieden. Ich möchte mich dafür bei den engagierten Lektorinnen und Lektoren bedanken. Ich weiß, wie schwierig es sein kann, neben einem intensiven Arbeitstag sich auch noch hinzustellen und die jungen Kolleginnen und Kollegen gut auszubilden und für die Medizin zu begeistern. Auch die praktischen Monate im Klinisch-Praktischen-Jahr werden durchwegs gelobt. Auch hier Dank an die Kolleginnen und Kollegen in den Krankenanstalten.
ALLGEMEINMEDIZIN IST BELIEBT
Viele wollen Allgemeinmedizinerinnen und Allgemeinmediziner werden. Schon für diese positive Zukunftsvision hat sich die Gründung und die damit verbundene Anstrengung einer Med-Uni gelohnt. Ich bin daher guter Hoffnung, dass wir mittelfristig eine gute Versorgung in der Niederlassung haben werden, wenn alle Institutionen die Kräfte bündeln, um Rahmenbedingungen zu schaffen oder zu verbessern, damit die jungen Kolleginnen und Kollegen in Oberösterreich bleiben. Für verbesserte Rahmenbedingungen in der Niederlassung muss besonders die ÖGK in die Pflicht genommen werden; das ist ihre Aufgabe. Das würde auch in den Annalen dieser Organisation einen Pluspunkt darstellen.
ES IST ABER NOCH EINIGES ZU TUN
Der Aufbau der Medizinischen Fakultät ist trotz des mittlerweile zehnjährigen Bestehens aber noch nicht abgeschlossen. In der zweiten Entwicklungsphase liegt der Schwerpunkt sicherlich auf der Weiterentwicklung und Stärkung der medizinischen Forschung. Es muss gelingen, möglichst viele Ärztinnen und Ärzte für wissenschaftliches Arbeiten zu begeistern. Die JKU ist sehr innovativ und bietet attraktive Nachwuchsförderprogramme an. Es ist daher ganz wichtig, dass die junge Fakultät in der nächsten Phase jene finanziellen Mittel erhält, die einen forschungsgeleiteten Aufbau und ein kontinuierliches Wachstum sicherstellen.
Ihr Präsident Dr. Peter Niedermoser
Linz, im Oktober 2024