Die Säulen der Arbeit der Österreichischen Akademie der Ärzte sind das Diplom-Fortbildungsprogramm (DFP), die Arztprüfung, die Deutschprüfung für Ärztinnen und Ärzte mit nichtdeutscher Muttersprache sowie eigene Fortbildungsangebote.
25 Jahre Arbeit für die Ärztinnen und Ärzte – die Zahlen sprechen für sich:
- Mehr als 96.000 DFP-Diplome und mehr als 44.000 Weiterbildungsurkunden wurden ausgestellt – als transparente Qualifikationsnachweise der kontinuierlichen Fortbildung und der Vertiefung von medizinischen Themengebieten.
- Mehr als 400.000 qualitätsgesicherte Fortbildungen wurden im Rahmen des Diplom-Fortbildungs-Programms (DFP) zertifiziert (Durchschnitt der vergangenen Jahre: rund 30.000 pro Jahr).
- 19.100 Prüfungen „Arzt für Allgemeinmedizin“ und mehr als 23.500 Facharztprüfungen wurden absolviert (Durchschnitt der vergangenen Jahre: 2.000 pro Jahr).
- 4.500 Sprachprüfungen (medizinisches Deutsch) wurden abgelegt, zuletzt 380 im Jahr 2024, über 500 im Jahr 2025.
- Dazu kommen mehr als 150.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer bei eigenen Fortbildungen (zuletzt rund 19.000 im Jahr 2024).
FORTBILDUNG
Die seit 2014 geltende Verpflichtung zur Fortbildung hat an den Fortbildungsaktivitäten der Ärztinnen und Ärzte nur wenig geändert, aber sehr wohl am Dokumentationsverhalten. Das belegen die bisherigen Ergebnisse der Evaluierung der Fortbildungspflicht: 2016 erfüllten 94 Prozent den verpflichtenden Nachweis auf Anhieb, 2019 waren es bereits 97 Prozent. Wir sind eine der ganz wenigen Berufsgruppen, deren Fortbildung verpflichtend ist. Das sollten uns Gesundheitsökonominnen und -ökonomen und all jene, die uns immer mit guten Ratschlägen versorgen, nachmachen, dann wären manch Vorschläge wohl etwas durchdachter.
SPRACHE IST WICHTIG
2003 bekam die österreichische Ärztekammer vom Gesetzgeber den Auftrag, eine Sprachprüfung für alle Ärztinnen und Ärzte, deren Muttersprache nicht Deutsch ist, zu entwickeln und diese durchzuführen. Der positive Abschluss der Deutschprüfung ist Voraussetzung, um in Österreich in die Ärzteliste eingetragen zu werden. Gute Medizin braucht klare Sprache. Kommunikationsprobleme sind eine der häufigsten Fehlerquellen im Gesundheitswesen. Daher ist der Nachweis der Kenntnisse der deutschen Sprache für das Gesundheitssystem elementar. Die Sprachprüfung trägt also wesentlich dazu bei, diese Fehler zu reduzieren.
PRÜFUNGEN NICHT IMMER BELIEBT
Im Jahr 1993 hat der damalige Gesundheitsminister Dr. Michael Ausserwinkler festgehalten, dass es eine Abschlussprüfung nach der Ausbildung brauche – wie in anderen europäischen Ländern bereits üblich. Zuerst war geplant, diese Prüfung den Bezirksbehörden zu übertragen. Zum Glück hat die Ärztekammer es geschafft, den Minister zu überzeugen, dass – wenn schon Prüfung – die Durchführung die Aufgabe der Ärztekammer und der entsprechenden Fachgesellschaften sein muss. Ich weiß, eine Prüfung abzulegen ist kein Spaß, aber im internationalen Vergleich ist das österreichische Prüfungssystem exzellent aufgestellt, was insbesondere an den bundesweit und fächerübergreifend einheitlichen Standards liegt. Das alles schafft ein Team von 25 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in der Akademie. Gratulation und ein herzliches Danke für Ihre Arbeit.
AUSBILDUNG
In dieser Ausgabe der OÖ Ärzte geht’s um das Ergebnis der Ausbildungsevaluation 2025. Die Ausbildung in Oberösterreich wird von den jungen Kolleginnen und Kollegen gut bis sehr gut bewertet. Danke an alle, die sich für diese Ausbildung einsetzen: von den Ausbilderinnen und Ausbildern bis zu den Trägern, die auch ihren Teil dazu beisteuern. Die Umfrage hat auch gezeigt, dass österreichweit die Basisausbildung sehr geschätzt wird und es der Wunsch ist, diese beizubehalten; mehr als 60 Prozent der Befragten – in Oberösterreich sind es 74 Prozent – sprechen sich dafür aus. Wir werden das umsetzen. Unser klarer Auftrag an die Politik ist es auch, dass das Klinisch-praktische Jahr (KPJ) nicht für die Basisausbildung angerechnet werden darf.
Ihr Präsident Dr. Peter Niedermoser
Linz, im November 2025