Konkret ärgert den Präsident der Ärztekammer Oberösterreich, dass Patienten, die so ein Schreiben des Dachverbands der österreichischen Sozialversicherungen erhalten haben, aber vom eigenen Hausarzt nicht als Risikopatient eingestuft wurden, dadurch schwer verunsichert werden. „Woher soll der Patient nun wissen, ob für ihn Gefahr besteht oder nicht?“, fragt Niedermoser und ergänzt: „Die niedergelassenen Mediziner kennen ihre Patienten sehr gut, können die Lage bestens einschätzen“, so Niedermoser, der nachlegt: „Aber wenn der Dachverband jetzt quasi Impfungen verspricht, soll er auch für den dafür notwendigen Impfstoff sorgen.“ Bekanntlich gibt´s etwa bei AstraZeneca immer wieder Lieferprobleme, auch Johnson & Johnson hat nun Lieferungen nach Europa ausgesetzt.
Wobei es dem Ärztekammer-Präsidenten auch ein Anliegen ist, dass die Patienten weiterhin zum Arzt ihres Vertrauens gehen, etwa für Vorsorgeuntersuchungen. „In den Ambulanzen in Oberösterreichs Spitälern gilt zwar seit kurzem, dass nicht nur Begleitpersonen, sondern auch Patienten, die Termine vereinbart haben, einen negativen Corona-Test vorweisen müssen. Doch bei Terminen in den Ordinationen ist das nicht so. Dort werden die Patienten auch weiterhin ohne Test rasch und bestens versorgt“, betont Niedermoser.