„Ein ständig hoher Salzkonsum ist die maßgebliche Ursache für hohen Blutdruck und ein bekannter Risikofaktor für Schlaganfall und koronare Herzkrankheiten. Nicht alle Leute reagieren gleich empfindlich. Dennoch profitieren Kinder wie Erwachsene von einer verminderten Salzzufuhr, auch diejenigen mit normalen Blutdruckwerten und fehlender Salzempfindlichkeit“, erklärt OMR Dr. Wolfgang Ziegler, Allgemeinmediziner und Kurienobmann-Stellvertreter der niedergelassenen Ärzte der Ärztekammer für Oberösterreich. Je mehr Salz im Körper ist, desto höher muss auch der verfügbare Flüssigkeitsanteil sein, denn Salz im Blut entzieht dann den umliegenden Zellen Wasser – damit erhöht sich das Volumen im Flüssigkeitshaushalt – und das lässt auch den Blutdruck steigen.
Fertiggerichte & verarbeitete Lebensmittel meiden
Beim Kochen weniger zu salzen und den Salzstreuer beim Essen erst gar nicht auf den Tisch zu stellen, ist eine sinnvolle Maßnahme, hilft aber nur bedingt: nur etwa 20 Prozent des verzehrten Salzes streuen wir selbst ins Essen. Die restlichen 80 Prozent stammen aus verarbeiteten Lebensmitteln, wie etwa Wurst, Tiefkühlpizza oder auch Süßigkeiten.
Den tatsächlichen Gehalt an Salz beim Einkauf zu erfahren, ist teilweise schwierig: In den Nährwertangaben von Fertigprodukten ist nicht der Salzgehalt angegeben, sondern der Natriumanteil. Diesen muss man mit 2,5 multiplizieren, um den Salzgehalt zu erhalten.
Nicht zu viel, aber auch nicht zu wenig
Weniger als 6 Gramm Salz täglich sollten es auch nicht sein, ansonsten drohen langfristige Schäden am Herzen. Denn Natrium ist für den Körper unverzichtbar: Es trägt zum Aufbau der elektrischen Spannung an den Zellmembranen bei und ist daher für die Weiterleitung von Nervenimpulsen, den Herzrhythmus, aber auch die Muskelarbeit wichtig. Von großer Bedeutung ist Natrium darüber hinaus für die Wasserverteilung im Körper.
Vorsorgeuntersuchungen: Herz-Gesundheit wird geprüft
Zur Früherkennung einer Erkrankung des Herz-Kreislauf-Systems wird bei der Vorsorgeuntersuchung ein individuelles Risikoprofil erstellt. Dabei werden die Lebensgewohnheiten mit körperlichen und internistischen Werten – wie Gewicht oder Blutdruck – in Beziehung gesetzt. Auch Bluthochdruck, der meist ohne Beschwerden sowie Schmerzen auftritt, kann so früh erkannt und mit entsprechenden Maßnahmen rasch behandelt werden.