Während in anderen Bundesländern Aufregung wegen ungerechter Verteilung der Impfdosen zwischen niedergelassenen Ärztinnen und Ärzten bzw. Impfstraßen herrscht, gibt es in Oberösterreich ein gutes Miteinander. Und das, obwohl natürlich auch in OÖ intensiv über die Verteilung der Impfdosen diskutiert werden muss, schließlich erfährt man vom Bund immer nur 14 Tage im Voraus, wie viel Impfdosen wirklich nach Oberösterreich geliefert werden. Wobei Oberösterreich das einzige Bundesland ist, in dem die Verteilung der Impfdosen für die niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte über die Ärztekammer läuft. „Das macht sich bezahlt“, freut sich Präsident Dr. Peter Niedermoser und ergänzt: „Die Organisation ist aber schon sehr aufwändig, da sind einige Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nahezu rund um die Uhr im Einsatz und extrem gefordert. Vor allem müssen sie immer flexibel auf neue Herausforderungen reagieren.“
„Es ist wichtig, dass sich möglichst viele impfen lassen“
Mittlerweile haben 570.037 Oberösterreicher die erste Teilimpfung erhalten, 221.525 sind bereits vollimmunisiert (Stand 1. Juni, 9 Uhr). „Dass wir derzeit so geringe Infektionszahlen haben, ist auch den Ärztinnen und Ärzten zu verdanken, die trotz des enormen bürokratischen Aufwands enorm fleißig impfen“, streut Niedermoser seinen Kollegen Blumen. Bislang wurden in Oberösterreich rund 250.000 Corona-Erstimpfungen von den niedergelassenen Medizinern durchgeführt – inklusive den Impfungen der Ärzte selbst sowie in den Alten- und Pflegeheimen. Und der Präsident der Ärztekammer für Oberösterreich ergänzt: „Es ist auch wichtig, dass sich möglichst viele impfen lassen, sonst bekommen wir die Pandemie nicht in den Griff.“
Aus „3G“ sollen möglichst rasch „2G“ werden
Deshalb ist es aus seiner Sicht auch unumgänglich, dass aus den bekannten „3G“ – geimpft, genesen, getestet – möglichst rasch „2G“ werden. Niedermoser: „Genesene und Geimpfte können auf Dauer nicht mit Personen, die ,nur` getestet sind, gleichgestellt werden, das ist rein wissenschaftlich nicht argumentierbar.“ Außerdem ist es auch wichtig, dass die Zugangsbedingungen gesetzeskonform kontrolliert werden, betont der Ärztekammer-Präsident: „Auch ich gehe gerne in Restaurants und treffe mich mit Freunden. Aber Corona ist leider nicht vorbei, deshalb muss man gewisse Sicherheitsmaßnahmen auch weiterhin einhalten, so schwer es fällt. Dazu gehört, dass beispielsweise in der Gastronomie oder bei Veranstaltungen kontrolliert werden muss, ob die Gäste die Voraussetzungen zum Besuch erfüllen oder nicht.“