Betroffen von Rosacea ist meist das Gesicht, insbesondere Wangen, Nase, Kinn sowie mittlerer Stirnbereich. Die Erkrankung tritt vor allem bei Erwachsenen ab 40 Jahren auf. Die Symptome sind je nach Patient unterschiedlich, was die Einordnung nach Schweregrad nicht immer leicht macht.
Erste Anzeichen: Flüchtige Rötungen
Flüchtige, anfallsartige Rötungen im Gesicht, auch (vorübergehende) Erytheme genannt, sind die typischen Symptome zu Beginn der Erkrankung. „Danach kommen zu den Rötungen noch Gefäßerweiterungen hinzu, überdies ist die Haut trocken und schuppt sich. Die Patienten leiden auch oft unter Juckreiz und brennenden Schmerzen“, erklärt OMR Dr. Johannes Neuhofer, Facharzt für Haut- und Geschlechtskrankheiten und Vizepräsident sowie Fachgruppenvertreter für Haut- und Geschlechtskrankheiten der Ärztekammer für Oberösterreich. Schreitet die Krankheit weiter voran, treten zusätzlich entzündlich gerötete Bläschen und Knötchen auf. Außerdem können sich Lymphödeme, also Flüssigkeitsansammlungen, bilden. In der schwersten Form der Erkrankung vergrößern sich Bindegewebe und Talgdrüsen, wodurch knollige Wucherungen (Phyme) entstehen, zum Beispiel in Form einer Knollennase. „Bei diesem Schweregrad der Krankheit leiden die Patienten am meisten. Da Rosacea nicht heilbar ist, ist es wichtig früh gegenzusteuern. Mit speziellen Medikamenten und der richtigen kosmetischen Pflege lassen sich die Rosacea-Symptome oft deutlich lindern. Unbehandelt verschlimmert sich die Krankheit meist schubweise“, so der Mediziner.
Zusätzlich oder alternativ zur medikamentösen Behandlung können weitere Therapiemethoden angewendet werden. Dazu zählen Veröden oder auch die Behandlung der geröteten Äderchen mit Laser. Auch chirurgische Eingriffe, wie etwa Dermabrasion oder Dermashaving (mechanische Abschleifung der obersten Hautschicht) sind möglich.
Die Triggerfaktoren kennen
Die genaue Ursache der Erkrankung ist nach wie vor rätselhaft. Klar ist lediglich, dass es sich im weitesten Sinne um eine Durchblutungsstörung handelt, bei der eine krankhafte Gefäßregulation vorhanden ist und verschiedene Triggerfaktoren zur Gefäßerweiterung mit entsprechenden Hautrötungen führen können. Typische Auslöser für Rosacea sind starke und langanhaltende UV-Strahlung, Hitze, heißes Baden und Duschen, Seife mit alkalischem pH-Wert (über 7) sowie Kosmetika, scharfes Essen, Kaffee und Tee als auch Alkohol, Nikotin und Stress. Häufig sind es auch Blutdruck-Medikamente, die die Gefäße erweitern. „Meidet man diese Trigger, kann man die Rosacea wesentlich verbessern“, rät der Mediziner.
Bei Rosacea auf richtige Hautpflege achten
- Reinigung nur mit lauwarmen Wasser, wenn möglich mit niedriger Wasserhärte
- Verzicht auf Gesichts-Peelings, wie Fruchtsäure-Peelings
- Verwendung von Produkten ohne Natriumlaurylsulfat und Adstringenzien (also blutstillende, entzündungshemmende oder antibakterielle Mittel)
- Nach dem Waschen Gesicht behutsam abtupfen und nicht rubbeln
- Seifen und Waschlotionen mit leicht saurem pH-Wert (< 7) verwenden