OÖ-Ärztekammer: Vorbereitungen zum Ausstieg aus dem Mutter-Kind-Pass

„Seit Jahrzehnten ist die Mutter-Kind-Pass-Untersuchung in Österreich eine Erfolgsgeschichte“, weiß OMR Dr. Thomas Fiedler, Kurienobmann der niedergelassenen Ärzte in der OÖ-Ärztekammer sowie Fachgruppenvertreter für Frauenheilkunde und Geburtenhilfe in Oberösterreich und Bundes-Fachgruppenobmann. Seit Jahrzehnten ist aber, trotz steigender Anforderungen, keine Valorisierung bzw. keine Verbesserung der Rahmenbedingungen vorgenommen worden. „Dabei hatte es in der Vergangenheit seitens der Ärztekammer vermehrt Versuche gegeben, über eine Valorisierung und Verbesserung mit den zuständigen Stellen zu beraten“, so OMR Dr. Fiedler. „Daher wird auch in Oberösterreich eine Kündigung der Mutter-Kind-Pass-Untersuchung vorbereitet“, fordert OMR Dr. Fiedler ein rasches Handeln der zuständigen Stellen. In den letzten Jahrzehnten kam es etwa wegen erweiterter Laborbefunde, Laborbefundmanagement, CTG-Erstellung, etc. zu einem erhöhten Personalaufwand. Hinzu kamen unter anderem die erweiterte Infektionsdiagnostik oder intensivere und zeitaufwändigere Beratungen über Geburtsmodalitäten (Wunschkaiserschnitt), Covid19 oder Impfungen. Einen erhöhten Gesprächsaufwand gibt es auch durch die immer mehr werdenden Paar- oder Familienberatungen, während es in den Anfangszeiten des Mutter-Kind-Passes überwiegend nur Beratungen von Einzelpatientinnen gegeben hatte. Alle diese – und viele weitere – Leistungen wurden in den letzten 28 Jahren bei der Honorierung nicht berücksichtigt und das ursprüngliche Honorar von 18,02 Euro all diese Jahre nicht valorisiert. „Dieser Zustand ist unzumutbar“, so OMR Dr. Fiedler.