OÖ-Ärztekammer-Präsident: „Tests und Impfungen – zwei Gratisschienen sind eine zu viel.“

“Ein guter und richtiger Schritt“, lobt Dr. Peter Niedermoser, Präsident der Ärztekammer für Oberösterreich, die Entscheidung der Bundesregierung, dass ab 22. Juli etwa der Eintritt zur Nachtgastronomie nur noch mit Impfung oder PCR-Test erfolgen darf. Aufgrund der enormen Kosten für den Steuerzahler für Gratis-Tests und Impfungen kann es aber nicht sein, dass die Gesellschaft künftig für die Tests von jenen Menschen aufkommen muss, die sich nicht impfen lassen.

Zuerst wurde mit sehr viel Geld des Steuerzahlers eine Testschiene zur Pandemie-Bekämpfung aufgebaut. Dann gibt es mit der kostenlosen Impfung ein weiteres wichtiges Angebot. „Das ist absolut zu begrüßen. Aber zwei Gratisschienen sind künftig eine zu viel“, sagt Dr. Niedermoser. Weil nun jeder die Möglichkeit hat sich sofort impfen zu lassen und sogar jeder den Impfstoff seines Vertrauens bekommt und dann Ende August seinen Grünen Pass erhalten würde, kann die Gratis-Testschiene in dieser Form nicht mehr gelten. Das bedeutet, dass nach dem Sommer Ungeimpfte für Schnell- oder PCR-Tests bezahlen sollen. Ausgenommen jene, die sich nicht impfen lassen dürfen. Damit unterstreicht Dr. Niedermoser eine Forderung von Dr. med. Klaus Reinhardt, Präsident der Bundesärztekammer Deutschland, der sagt: „Wenn bis Ende des Sommers alle die Chance für eine vollständige Impfung bekommen haben, ist es angemessen, dass Ungeimpfte Schnell- oder PCR-Tests bezahlen müssen, wenn sie in den Urlaub fahren, ins Restaurant oder ins Kino gehen wollen.“ Niedermoser: „Am Ende dürfe es nicht so sein, dass die Gesellschaft für den Impfunwillen Einzelner aufkommen müsse.“ Ein Kritikpunkt an der aktuellen Regel bleibt aber. Aktuell ist bei Personen, bei denen eine Infektion durch PCR oder neutralisierende Antikörper gegen SARA-CoV-2 gesichert wurde, eine einmalige Impfung ausreichend. „Diese sollten vollständig Geimpften hinsichtlich des Zutritts gleichgestellt werden“, sagt Dr. Niedermoser. Abschließend sagt der OÖ-Ärztekammer-Präsident: „Wenn sich jemand wirklich nicht impfen lassen will, dann muss ich das akzeptieren, aber ich verstehe es nicht. Der Test soll ihm aber nicht geschenkt werden.“