OÖ-Ärztekammer-Präsident: „Dann sollen Bund und Länder gleich übernehmen!“

„Wenn man mit der Arbeit der Ärzte so unzufrieden ist, dann sollen Bund und Länder gleich übernehmen“, unterstreicht Dr. Peter Niedermoser, Präsident der Ärztekammer für Oberösterreich, einen einstimmigen Beschluss der aktuellen Vollversammlung der OÖ-Ärztekammer. Hintergrund ist eine Ärztenovelle von Mitte Juni, die ab 1. Jänner 2023 eine Beschneidung der Kompetenzen in der Ärzte-Ausbildung und in der Qualitätskontrolle zur Folge hätte.

Seit knapp 15 Jahren hat sich die Österreichische Ärztekammer in Zusammenarbeit mit Experten um die Rahmenbedingungen für die ärztliche Ausbildung gekümmert. Das Hauptziel war immer, die Qualität der Versorgung der Patienten auf höchstem Niveau zu gewährleisten und zu halten. Diese Tätigkeit wurde den Ärzten nun durch eine Gesetzesnovelle weggenommen. Die Kompetenzen für Ärzte-Ausbildung, Stellenbewilligung und Qualitätssicherung sollen ab 1. Jänner 2023 zum Bund bzw. an die Länder wandern. „Weil man anscheinend mit der Arbeit der Ärzte so unzufrieden ist, sollen Bund und Länder diese wichtigen Aufgaben nicht noch eineinhalb Jahre bei den Ärzten belassen, sondern gleich übernehmen. So, wie sich das manche Länder eben gewünscht haben“, sagt Dr. Niedermoser über den einstimmigen Antrag bei der Vollversammlung der Ärztekammer für Oberösterreich. Kommt es zu keinem Umdenken, dann müssen die Patienten die Konsequenzen tragen. „Das ist fahrlässig. Ich hoffe, es kommt zu einem Sinneswandel“, so Dr. Niedermoser.