OÖ-Ärztekammer: Auch bei Medikamenten lieber zum Vertrauensarzt in die sichere Ordination

„Das ist ja grotesk und der falsche Weg. Da werden die Patientin oder der Patient am Diagnostiker vorbeigelotst“, sagt OMR Dr. Wolfgang Ziegler, Stv. Kurienobmann der niedergelassenen Ärzte in der Ärztekammer für Oberösterreich. So können Medikamente zwar zur Vermeidung der Infektionsgefahr von Ärztinnen und Ärzten telefonisch verschrieben werden, die Patientinnen und Patienten müssen diese dann aber in der Apotheke abholen. Damit steigt die Ansteckungsgefahr rapide.

Fotocredit: AdobeStock/fizkes

„Es wäre eine große Verbesserung, wenn das Dispensierrecht für alle Ärztinnen und Ärzte endlich kommen würde“, sagt Dr. Ziegler. Damit ist jenes Recht gemeint, Arzneimittel lagern und auch zu vertreiben zu dürfen. Gerade in Zeiten einer erhöhten Ansteckungsgefahr würde das spürbare Vorteile bringen. Dann könnten sich die Patientinnen und Patienten den Weg in die Apotheke ersparen. Damit auch Wartezeiten, die oftmals zusammen mit anderen (Erkrankten) in Warteschlangen verbracht werden müssen. „In den sicheren Ordinationen herrscht hingegen ein sehr gutes Hygienemanagement“, weiß Dr. Ziegler.

Viele Patientinnen und Patienten wären ohnehin bei ihrem Vertrauensarzt, könnten dort gleich mit dem richtigen Medikament versorgt werden. Der oftmals mühsame Weg in die Apotheke würde dann wegfallen. „Mit dem Dispensierrecht gebe ich dem Patient das Medikament einfach mit. Er oder sie fahren dann gleich nach Hause und können sich auskurieren“, so Dr. Ziegler. Stattdessen aber wird die Patientin bzw. der Patient (gerade im Ballungsraum) in öffentlichen Verkehrsmitteln einem erhöhten Infektionsrisiko ausgesetzt. Gleiches gilt auch für Vertrauenspersonen, die einer Patientin bzw. einem Patient ein Medikament abholen und bringen. „Daher ist das Dispensierrecht ein Muss“, fordert Dr. Ziegler endlich eine Stärkung der Hausapotheken.