ÖGK-Obmann Huss muss endlich lernen, dass Zwangsmaßnahmen zu keinen Verbesserungen führen

Erneut wettert ÖGK-Obmann Huss via eigener Aussendung gegen Wahlärztinnen und Wahlärzte und meint, dass Ärztinnen und Ärzte, die in einem öffentlichen Spital arbeiten, einen Nebenjob nur noch in einer Kassenpraxis genehmigt bekommen. Dagegen wehrt sich die Ärztekammer für Oberösterreich vehement.

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Eine Nebenbeschäftigung in einem öffentlichen Krankenhaus soll laut Andreas Huss, Obmann der Österreichischen Gesundheitskasse (ÖGK), nur noch dann genehmigt werden, wenn die betreffende Ärztin/der betreffende Arzt in einer Kassenpraxis arbeitet.

„Herr Huss muss es endlich verstehen, dass mit Zwangsmaßnahmen keine Verbesserungen herbeigeführt werden, sondern nur mit attraktiveren Rahmenbedingungen. Und keinesfalls mit Verboten und Ausgrenzungen. Solche Vorschläge in Zeiten, in denen allerorts händeringend medizinisches Personal für die Aufrechterhaltung der Gesundheitsversorgung gesucht wird, erscheinen mehr als fragwürdig", sagt Dr. Peter Niedermoser, Präsident der Ärztekammer für Oberösterreich.

Huss meint zudem in der heutigen Aussendung, dass Wahlärzte nicht versorgungswirksam seien. Auch das ist nicht nachvollziehbar. „Das ist eine gewollte Irreführung. Wenn es die Wahlärzte nicht gäbe, würde das medizinische Versorgungssystem binnen kurzer Zeit zusammenbrechen", sagt Dr. Adrian Mirtl, Co-Referent für Wahlärzte in der Ärztekammer für Oberösterreich.

Um die Versorgungsrelevanz der Wahlärzte in Frage zu stellen, präsentiert die ÖGK gerne die Zahlen der von den Patientinnen und Patienten bei der ÖGK eingereichten Wahlarzt-Honorare. „Die Zahlen bezüglich der Versorgungsrelevanz, die von der ÖGK in den Medien immer wieder präsentiert und propagiert werden, sind leider nicht aussagekräftig. Viele Wahlärztinnen und Wahlärzte in Oberösterreich sind aber sehr wohl versorgungswirksam. Manche Statistiken sprechen davon, dass lediglich 14 Prozent aller Wahlarzthonorare zur Rückerstattung bei der ÖGK eingereicht werden. Die ÖGK weiß also nichts von den restlichen 86 Prozent, die Wahlärzte in diesem Land leisten (oder sie will es einfach nicht wissen). Wieso diese Quote so niedrig ist, ist auch leicht erklärt: Viele Patienten machen sich einfach nicht die Mühe, die Honorarnote einzureichen, da die Rückerstattung der ÖGK so lächerlich niedrig ist (ein paar Euro), dass es den Aufwand nicht lohnt", sagt Dr. Mirtl.