ÖGK-Aussage falsch! Denn „Spitalsambulanzen sind am Limit“

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Verwundert zeigt sich die Ärztekammer für Oberösterreich über Aussagen von ÖGK-Obmann Andreas Huss. Dieser meint, laut einem Zeitungbericht der Oberösterreichischen Nachrichten (OÖN) vom 14. April 2023, dass es falsch sei, dass die Spitalsambulanzen mehr Leistungen erbringen müssten, weil aktuell sehr viele Kassenstellen im niedergelassenen Bereich unbesetzt sind. „Die Situation ist anders“, wird Huss mit Verweis auf Zahlen des Gesundheitsministeriums, die Frequenz in den OÖ-Spitalsambulanzen würde stagnieren, zitiert. „Ich lade Herrn Huss in eine Spitalsambulanz ein. Da kann er sich dann gerne selbst ein Bild davon machen, wie die Kolleginnen und Kollegen seit Jahren am Limit arbeiten“, sagt Dr. Harald Mayer. „Um das Problem in den Griff zu bekommen, braucht es endlich eine sinnvolle und effiziente Patientensteuerung“, so der Kurienobmann der Angestellten Ärzte in der Ärztekammer für Oberösterreich: „Man muss den Patientinnen und Patienten ganz deutlich sagen, dass die Grundversorgung nicht in einer Spitalsambulanz beginnt, sondern dass zuerst der Vertrauensarzt aufzusuchen ist.“

„Damit braucht es aber eine Stärkung und den Ausbau des niedergelassenen Bereichs“, sagt Dr. Peter Niedermoser, Präsident der Ärztekammer für Oberösterreich. „Angesichts der bevorstehenden Pensionierungswelle ist es auch sehr wichtig, dass Kassenverträge gerade für junge Kolleginnen und Kollegen attraktiv sind. Hier braucht es interessante Modelle – von der Einzelpraxis bis zu den PVE – die den Lebensumständen der jungen Ärzteschaft gut entgegenkommen. Die Ärztekammer für Oberösterreich hat hier bereits gemeinsam mit allen wichtigen Playern im Gesundheitswesen gute und effiziente Modelle entwickelt“, so Dr. Niedermoser.