„Limitierung der Tests ist eine Schnapsidee und unangemessen“

Die Limitierung der Covid-Tests für Ärztinnen und Ärzte sowie für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im niedergelassenen Bereich sorgt bei der Ärzteschaft für Empörung. „Eine Schnapsidee“, poltert Dr. Wolfgang Ziegler, stv. Kurienobmann der niedergelassenen Ärzte in der OÖ-Ärztekammer. „Den niedergelassenen Bereich als nicht vulnerables Setting zu bezeichnen ist unangemessen und unrichtig“, sagt auch Dr. Günter Gottfried, Präsident der OÖ-Zahnärztekammer.

Die Limitierung auf fünf kostenfreie PCR-Tests pro Monat für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im niedergelassenen medizinischen Bereich ist sowohl für die OÖ-Ärztekammer als auch für die OÖ-Zahnärztekammer untragbar. „Im Rahmen einer zahnärztlichen Behandlung beispielsweise halten sich die schutzbedürftigen Personen im Abstand von unter einem Meter auf“, sagt Dr. Gottfried. Diese Sichtweise aus der täglichen Praxis dürfte aber in die Erstellung der Maßnahmen und Verordnungen leider nicht eingeflossen sein. „Unsere Patientinnen und Patienten halten sich teilweise auch länger in den Ordinationen auf“, weiß auch Dr. Ziegler. Daher ist es auch falsch, die Limitierung von Corona-Tests damit zu begründen, Patientinnen und Patienten würden den niedergelassenen Bereich nur kurz besuchen. „Eine wechselseitige Übertragungsgefahr ist im niedergelassenen Bereich trotz Einhaltung aller Schutzmaßnahmen nicht gänzlich auszuschließen“, sagt Dr. Gottfried. Eine Beschneidung des kostenlosen Testangebots wäre daher ein absolut falsches Signal. Dr. Ziegler sagt sogar: „Ich halte diese Vorgehensweise für eine Schnapsidee.“

Weiter unklar ist auch, wie viele kostenlose Tests etwa jene Ärztinnen und Ärzte erhalten, die Patientinnen und Patienten in Alten- und Pflegeheimen behandeln. „Muss ich mir da meine Tests selbst bezahlen?“, fragt etwa Dr. Ziegler.