Kein Vordrängeln bei der Corona-Schutzimpfung: Ärztekammerpräsident fordert gesellschaftliche Solidarität!

Die jüngsten Ereignisse rund um vorgereihte Ortschefs bei der Corona-Schutzimpfung quer durch ganz Österreich zeigen einmal mehr, wie wichtig eine klare und transparente Priorisierungsreihenfolge bei der Corona-Schutzimpfung durch die österreichische Bundesregierung ist.

Das Coronavirus hält uns alle nun schon seit Anfang März des letzten Jahres in Atem: ein Lockdown jagt den nächsten und die Maßnahmen im Kampf gegen die Pandemie werden ständig verschärft. Unser Rettungsanker in dieser Krise ist zweifellos die Corona-Schutzimpfung. Ein Rettungsanker, der aber in ganz Europa eine Mangelware darstellt. „In dieser herausfordernden und schweren Zeit ist es menschlich verständlich, dass sich jede und jeder die Impfung herbeisehnt, dennoch gibt es beim Rettungsanker Regeln, an die man sich halten muss“, zeigt auch Dr. Peter Niedermoser, Präsident der Ärztekammer für Oberösterreich, wenig Verständnis für das Verhalten von so manchen Menschen, in welcher Funktion diese auch immer stehen. Dieses Vorgehen ist abzulehnen stellt Dr. Niedermoser klar und fordert weniger Ellbogentechnik sowie mehr gesellschaftlichen Zusammenhalt: „Auch ich sehne die Schutzimpfung herbei. Allerdings ist mir als Pathologe, ohne Patientinnen- und Patientenkontakt, bewusst, dass ich noch länger nicht an der Reihe sein werde. Bis dahin gilt es für mich weiterhin die bekannten Schutzmaßnahmen, wie Maske tragen, Abstand halten und regelmäßiges Händewaschen, einzuhalten.

Gesundheitspersonal muss nun oberste Priorität haben

Gestartet wurde mit den Corona-Schutzimpfungen bei den Bewohnerinnen und Bewohner der Alten- und Pflegeheime – ein wesentlicher Faktor in der Bekämpfung der Pandemie. Wie wichtig eine Vermeidung schwerer Verläufe durch eine hohe Durchimpfungsrate gerade bei älteren Personen ist, belegen die Zahlen: Sehr viele der Alten- und Pflegeheimbewohner sind an COVID-19 erkrankt und haben in den letzten Wochen bis zu 50 Prozent der Spitalsbetten belegt. Ein ausreichender Impfschutz dieser besonders vulnerablen Gruppe ist essentiell, wenn es darum geht, die Krankenhäuser bei einer möglichen nächsten Infektionswelle, die uns hoffentlich erspart bleibt, zu entlasten. Nach der weitgehenden Durchimpfung dieser Personen, muss nun aber so schnell wie möglich das gesamte Gesundheitspersonal in den heimischen Spitälern und den Ordinationen den Impfschutz bekommen. Sobald die Bundesregierung für ausreichend Impfdosen gesorgt hat, ist sie am Zug, endlich klare und transparente Priorisierungsregeln für die Corona-Schutzimpfung festzulegen. „Auch, wenn der Impfstoff in ganz Europa ein rares Gut ist, muss nun endlich das Gesundheitspersonal auf der Prioritätenliste der Bundesregierung ganz oben stehen“, fordert Dr. Niedermoser ein unverzügliches Handeln der Regierung und ergänzt abschließend: „Auch wir als Ärztekammer für Oberösterreich versuchen die Mangelware Impfstoff auf dem freien Weltmarkt zu besorgen.“