Dr. Peter Niedermoser: „Regierung ist gefordert, diesen Moloch nicht länger aufrecht zu erhalten“

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Vollmundig wurde von der Politik anlässlich der Kassenreform die Einsparung von einer Milliarde Euro versprochen. Stattdessen tauchen nun Zahlen auf, wonach bei der Zusammenlegung der Krankenkassen in den letzten drei Jahren insgesamt 21,1 Millionen Euro alleine an Beraterhonoraren geflossen sein sollen. „Diese Summe ist ein Wahnsinn“, sagt Dr. Peter Niedermoser. „Als die Oberösterreichische Landes-Krankenkasse, das Land Oberösterreich und die OÖ-Ärztekammer noch miteinander verhandelt haben, wurden nicht derartige Summen ausgegeben, sondern positive Ergebnisse für die Versicherten im Land erzielt. Die drei Verhandlungsparteien haben damals nämlich sehr genau gewusst, was sie aneinander haben“, so der Präsident der Ärztekammer für Oberösterreich, der sagt: „Jetzt ist die Regierung gefordert, diesen Moloch nicht länger aufrecht zu erhalten.“

„Wir als OÖ-Ärztekammer waren die ersten, die sich gegen die Zusammenlegung der Sozialversicherungsträger ausgesprochen haben“, so Dr. Niedermoser, der seine Forderung wiederholt: „Jene knapp 300 Millionen Euro, die im Zuge dieser Reform aus unserem Bundesland nach Wien geflossen sind, müssen wieder in die Region zurück und hier in die Gesundheitsversorgung investiert werden.“ Zudem ist laut einem Rohbericht des Rechnungshofes anstatt einer Einsparung von einer Milliarde Euro ein Mehraufwand von 214,95 Millionen Euro entstanden.