„Belastung in den Krankenhäusern wird nicht weniger“

Dr. Peter Niedermoser, Fotocredit: ÄKOÖ/Schwarzl

Mit den sinkenden Infektionszahlen hat sich zuletzt auch die Auslastung der Intensivbetten in OÖ-Spitälern mit Covid-Patientinnen und -Patienten verringert. In Oberösterreich gilt aufgrund des gegenwärtigen Trends und der Prognoseberechnung aktuell die Corona-Stufe 2. „Trotzdem kann von einer Entspannung in den Krankenhäusern keine Rede sein, die Belastung für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ist trotz der rückläufigen Zahlen leider nicht geringer geworden“, sagt Dr. Peter Niedermoser, Präsident der Ärztekammer für Oberösterreich. Hauptgrund dafür ist vor allem das Aufarbeiten von über viele Monate verschobener Behandlungen und Operationen. „Daher ist es sehr wichtig, dass die Menschen trotz Sonnenscheins und niedriger Infektionszahlen weiter sehr vorsichtig sind“, hofft Dr. Niedermoser auf eine weitere Entspannung bei der Zahl von Covid-Patientinnen und -Patienten.

Forderung nach längst fälligem Corona-Bonus

Gerade diese seit über zwei Jahren anhaltende Mehrbelastung im medizinischen Bereich muss fair abgegolten werden. Daher appelliert der Präsident der OÖ-Ärztekammer dafür, auch für das medizinische Personal ein ähnliches Paket wie zuletzt für den Pflegebereich zu schnüren. Für diesen Bereich wurde vor wenigen Wochen vom Gesundheitsminister der Plan vorgelegt, ein mit einer Milliarde Euro finanziertes Pflegepaket in den nächsten zwei Jahren auf den Weg zu bringen. „Es ist aber genauso richtig und wichtig, dass darüber hinaus auch alle anderen Berufsgruppen finanziell und organisatorisch belohnt werden, die in den so schwierigen letzten beiden Jahren einen wesentlichen Beitrag zur Bewältigung der Pandemie geleistet haben“, so Dr. Niedermoser. Dazu gehören selbstverständlich auch die Ärztinnen und Ärzte in den Spitälern und im niedergelassenen Bereich. Ein Corona-Bonus in fairer Höhe wäre auch für diese Berufsgruppen eine längst notwendige Wertschätzung dieser so herausfordernden und belastenden Arbeit für die Patientinnen und Patienten. Dazu verschärft sich der Ärztemangel immer mehr und es müssen dringend notwendige Maßnahmen gesetzt werden, um für junge Kolleginnen und Kollegen den Einstieg ins öffentliche System attraktiver zu machen. Ein Paket für diesen Bereich würde hier sicher auch für Entspannung sorgen.