Ärztliche Hausapotheken geben in der COVID-19-Pandemie Sicherheit

Die wohnortnahe medizinische Versorgung hat für viele Menschen durch die COVID-19-Pandemie an Bedeutung gewonnen. Ärztliche Hausapotheken nehmen dabei eine wichtige Rolle ein. Während des ersten Lockdowns gaben sie den Menschen die Sicherheit einer medizinischen Rundumversorgung mit rasch verfügbaren Medikamenten und kurzen Wegen – und das ist auch jetzt der Fall.

Hausapotheken sind wesentlich für die Versorgung für Patienten.

Entgegen immer wieder geäußerter anderslautender Aussagen von Seiten der Politik und der Apothekerkammer hielten die niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte ihre Ordinationen während des Lockdowns offen und das trotz aller Widrigkeiten. Die Bevölkerung konnte sich stets auf eine sichere medizinische Versorgung verlassen“, betont Dr. Peter Niedermoser, Präsident der Ärztekammer für Oberösterreich.

Umso wichtiger ist es daher, dass ärztliche Hausapotheken nicht durch die steigende Zahl an öffentlichen Apotheken ausgedünnt werden, wie es aufgrund der aktuellen Gesetzeslage derzeit der Fall ist“, ergänzt OMR Dr. Silvester Hutgrabner, Referent für ärztliche Hausapotheken der Ärztekammer für Oberösterreich. Erklärtes Ziel ist es, bestehende ärztliche Hausapotheken zu erhalten und im Idealfall neue zu schaffen. Dafür wäre es wichtig, dass die derzeit gesetzlich festgeschriebene Mindestentfernung zwischen ärztlichen und öffentlichen Apotheken gestrichen wird.

Ärztliche Hausapotheken: wichtige Stütze im Gesundheitssystem

Das von der Ärztekammer für Oberösterreich seit Jahren geforderte duale System – sprich das kundenfreundliche Nebeneinander von ärztlichen und öffentlichen Apotheken – macht Österreichs medizinische Versorgung zukunftsfit und schafft gleichzeitig attraktive Rahmenbedingungen für die Allgemeinmedizin. Dem One-Stop-Shop-Prinzip folgend, verringern ärztliche Hausapotheken – vor allem im ländlichen Raum – den zeitlichen und finanziellen Aufwand bei der Besorgung der benötigten Medikamente. In Zeiten von COVID-19 können sie auch zu einer niedrigeren Infektionskurve beitragen. Denn: Patienten müssen durch die medizinische Rundumversorgung keine zusätzlichen Wege mehr zurücklegen und eine Auswertung der ÖGK belegt schwarz auf weiß: die niedergelassenen Ordinationen hatten in den letzten Monaten mehrheitlich geöffnet. Die Versorgung der Patienten war somit sichergestellt und bleibt es auch in Zukunft.

Offene Ordinationen trotz COVID-19-Pandemie

Laut der ÖGK standen die allgemeinmedizinischen Ordinationen im Jahr 2020 zwischen Ende Februar und Mitte September praktisch durchgehend für Patienten zur Verfügung. Bei den niedergelassenen Fachärzten hatten je nach Woche zwischen 85 und 100 Prozent ihre Ordinationen geöffnet. „Dank dieses Einsatzes – zu Beginn der Pandemie großteils ohne ausreichender Schutzausrüstung – konnte die Gesundheitsversorgung der Bevölkerung garantiert werden. Gemeinsam mit dem medizinischen Personal halten die Ärztinnen und Ärzte – im Spital als auch in der Niederlassung – auch jetzt unser Gesundheitssystem am Laufen“, sagt Niedermoser.