Ärztekammer für Oberösterreich fordert: Schnellstmögliche Impfstoffbeschaffung durch Bund ein Muss!

Die jüngsten Ankündigungen, wonach es auch in Österreich zu Lieferverzögerungen beim Corona-Impfstoff von Biontech/Pfizer kommen werde, versetzen Oberösterreichs ärztliche Standesvertretung in Alarmbereitschaft. Denn bei der Impfung muss der Bund ohne weiteren Aufschub endlich für ausreichend Impfstoff sorgen!

Arzt mit Corona-Impfung.

Begonnen wurde im Rahmen der nationalen Impfstrategie bei den Bewohnerinnen und Bewohnern in den Alten- und Pflegeheimen, um diese besonders vulnerable Personengruppe vor schweren Erkrankungsverläufen zu schützen. Die Impfungen in den oberösterreichischen Einrichtungen laufen sehr gut und es konnten schon viele Bewohner geimpft werden. Ein positives Signal und ein wesentlicher Faktor in der Bekämpfung der Pandemie. Wie wichtig eine Vermeidung schwerer Verläufe durch eine hohe Durchimpfungsrate gerade bei älteren Personen ist, belegen die Zahlen: „Wir wissen mittlerweile, dass sehr viele Bewohnerinnen und Bewohner aus Alten- und Pflegeheimen an COVID-19 erkrankt sind und in den letzten Wochen bis zu 50 Prozent der Bettenkapazität in den Spitälern belegt haben. Wenn diese ausreichend geimpft sind, bedeutet das auch bei einer möglichen nächsten Infektionswelle, von der wir hoffen, dass sie uns erspart bleibt, eine Entlastung der Krankenhäuser“, hält Dr. Peter Niedermoser, Präsident der Ärztekammer für Oberösterreich fest.

Schnelles Handeln bei Gesundheitspersonal gefragt

Um das oftmals zitierte Gesundheitssystem in dieser Krise und darüber hinaus weiterhin gut am Laufen zu halten, ist nun schnellstmögliches Handeln bei den Ärztinnen und Ärzten und dem Gesundheitspersonal gefragt. Handeln, in Form der Corona-Impfung, wie auch Dr. Harald Mayer, Kurienobmann der angestellten Ärzte der Ärztekammer für Oberösterreich, bekräftigt: „Nach derzeitigem Stand und Informationen haben wir eine Durchimpfungsrate beim Gesundheitspersonal in den heimischen Spitälern von 20 - 25 Prozent, wobei der Fokus bei der Corona-Impfung vorrangig auf dem Personal in den COVID-19-Abteilungen liegt und eine Priorisierung des Personals von den Krankenanstalten durchzuführen ist. Wir wissen um den Impfstoffmangel, aber das Ziel muss sein, das gesamte Gesundheitspersonal in den Krankenanstalten so rasch als möglich zu impfen“, so Dr. Mayer weiter. Auch im niedergelassenen Bereich beginnt die Impfung der Ärztinnen und Ärzte in Kürze.

Impfstoffbeschaffung: Koste es, was es wolle

Im Hinblick darauf, dass Finanzminister Blümel zu Beginn der Corona-Pandemie eine Bekämpfung der Krise medienwirksam mit den Worten „Koste es, was es wolle“ verkündet hat, muss diese Ankündigung jetzt erst recht bei der Corona-Impfung gelten: „Es kann nicht sein, dass die Bundesregierung bei der Impfstoffbeschaffung auf einmal knausert! Bei der Anschaffung der notwendigen Impfdosen kann kein Cent, der dafür vom Bund ausgegeben wird, zu viel sein. Denn jeder einzelne Impfstoff mehr, der uns zur Verfügung steht, führt dazu, dass das Gesundheitspersonal und die weitere Bevölkerung früher und schneller geimpft werden können“, fordern Dr. Mayer und Dr. Niedermoser den Bund zu einem schnellstmöglichen Handeln auf.