Eigentlich hätte der COVID-19-Antigen-Test bei Kassenärztinnen und Kassenärzten die Coronavirus-Situation entspannen sollen. Doch weil Bundesminister Rudolf Anschober weiterhin darauf beharrt, dass ein positiver Antigen-Test noch nicht als Nachweis für eine Erkrankung an COVID-19 ausreicht, warten Patientinnen und Patienten hierzulande mehrere Tage auf einen PCR-Test. Für Ärztekammerpräsident Dr. Peter Niedermoser ist das eine gefährliche Entwicklung: „Wir haben somit Patientinnen und Patienten, die ungehindert weitere Personen infizieren können, da erst mit positivem PCR-Test ein Quarantänebescheid von der Behörde ausgestellt wird. Denn dann erst nehmen viele Patienten die Absonderung ernst.“ Weiteres Problem: Auch das Contact-Tracing beginnt nur mit positivem PCR-Testergebnis: „Es ist absolut unverständlich, warum hier seitens Bundesminister Anschober weiter auf Verordnungen beharrt wird, die nicht mehr der medizinischen Realität entsprechen, während immer mehr Menschen am Coronavirus erkranken!“
„Hier wird wertvolle Zeit verschwendet, in der an COVID-19 erkrankte Patienten und deren Kontaktpersonen weitere Menschen anstecken können! Daher muss der Antigen-Test bei den Kassenärztinnen und Kassenärzten, der hochverlässlich ist, für die Quarantäne und den Beginn der Kontaktpersonennachverfolgung ausschlaggebend sein!“ bekräftigt OMR Dr. Wolfgang Ziegler, Kurienobmann-Stellvertreter der niedergelassenen Ärzte der Ärztekammer für Oberösterreich.
Dr. Niedermoser und OMR Dr. Ziegler appellieren an Minister Anschober: „Umgehend Vernunft walten lassen!“