COVID-19-Schutzimpfung: Der erste Durchgang ging erfolgreich über die Bühne

Zum Jahreswechsel inszenierten Regierungen quer durch Europa medienwirksam den Start der COVID-19-Schutzimpfung, obwohl das angesichts des weiteren Ablaufs und der absehbaren Engpässe bei den Impfstoffen fehl am Platz war. Von Beginn an setzte sich die Ärztekammer für Oberösterreich mit Nachdruck dafür ein, dass Ärztinnen und Ärzte in den Spitälern und Ordinationen rasch den nötigen Impfschutz bekommen. Ein erster Erfolg ist nun gelungen.

Die letzten Wochen waren sehr herausfordernd: auf der einen Seite ein eklatanter Mangel an Impfstoffen und auf der anderen Seite wachsende Begehrlichkeiten rund um den ganzen Globus.

Impfaktion aus dem Boden gestampft

Auch wenn Österreichs Gesundheitssystem gut ausgebaut ist, in den letzten Monaten wurde es an seine Grenzen gebracht und teilweise vollkommen ausgelastet. Trotz vieler Widrigkeiten sicherten die Ärztinnen und Ärzte in den Spitälern ebenso wie im niedergelassenen Bereich gemeinsam mit dem Gesundheitspersonal mit unermüdlichem Einsatz die medizinische Versorgung im Land. Daher waren ihre Forderungen an den Bund berechtigt. Natürlich war auch die Ärztekammer für Oberösterreich gefordert, obgleich wir von den Zuteilungen des Impfstoffes durch den Bund und das Land abhängig sind. Dank gemeinsamer Anstrengungen und trotz Lieferengpässen ist es bis jetzt gelungen, zumindest für Ärztinnen und Ärzte eine Impfaktion zu starten, die transparent und nachvollziehbar über die Bühne ging. Die gute Zusammenarbeit mit den Verantwortlichen in den Krisenstäben des Landes OÖ und der Politik hat es ermöglicht, dass 1.800 Impfdosen des Impfstoffes Moderna für die niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte zur Verfügung standen.

Zusammenarbeit gewährleistete Erfolg

Schlussendlich konnten wir aus den Ampullen des Impfstoffes ca. 2.000 Impfdosen gewinnen und im niedergelassenen Bereich alle impfwilligen Kolleginnen und Kollegen bedienen und ebenfalls sehr viele Spitalsärztinnen und Spitalsärzte durchimpfen, was unbedingt notwendig war, sodass auch hier eine sehr deutliche Steigerung der Impfrate möglich war. Zu verdanken haben wir das – das hat sich schon Anfang Jänner klar abgezeichnet –, dass im niedergelassenen Bereich viele Kolleginnen und Kollegen über „Restdosen“ aus den Altersheimen und durch die gute Zusammenarbeit in den Bezirken, auch über die Impfaktion der Ü80-Jährigen als Impfärzte, die Möglichkeit hatten, sich impfen zu lassen. Da einige Rechtsträger nicht über genügend Impfstoff verfügten, war es hier für uns ganz klar, diese Impfdosen den Spitälern zur Verfügung zu stellen, die anhand ihrer Prioritätslisten die Kolleginnen und Kollegen zur Impfung bei den Ärzteimpfstraßen anmeldeten.

Die Impfaktion ist ein eindrucksvolles Beispiel dafür, was möglich ist, wenn gemeinsam an einem Strang gezogen wird. Viele helfende und koordinierende Hände trugen zum Gelingen der Erstimpfung bei. Dank gebührt allen impfenden Ärztinnen und Ärzten, ebenso den Verantwortlichen in den Krankenanstalten, die die Abwicklung der Impfdosen entsprechend der Priorisierung in den Häusern koordiniert haben. Der Erfolg ist auch den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in den Bezirkshauptmannschaften, den Altern- und Pflegeheimen geschuldet sowie den Amtsärztinnen und -ärzten.

Schnelles Handeln beim Gesundheitspersonal gefragt

Der positiven Entwicklung zum Trotz bleibt aber ein Wermutstropfen: noch konnten nicht alle Ärztinnen und Ärzte geimpft werden, ebenso wenig die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Ordinationen. Das muss sich schnellstmöglich ändern, sobald eine ausreichende Menge an Impfstoff vorliegt. Dann muss das gesamte Gesundheitspersonal in den heimischen Spitälern und den Ordinationen unverzüglich den Impfschutz bekommen. Immerhin sind die Menschen im Gesundheitssystem das Rückgrat im Kampf gegen COVID-19.

Transparenz und Klarheit sind das Gebot der Stunde! Die Ärztekammer für Oberösterreich fordert deshalb eindringlich, dass die Bundesregierung, die für die Beschaffung zuständig ist, kontinuierlich für Nachschub sowie für eine strukturierte Verteilung sorgt. Denn jeder einzelne Impfstoff mehr, der zur Verfügung steht, führt dazu, dass das Gesundheitspersonal und die weitere Bevölkerung früher und schneller geimpft werden können.

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