In einer Pressekonferenz zeigte die Österreichische Ärztekammer heute die Potenziale für Verbesserungen im Sozialversicherungssystem auf. „Wir in Oberösterreich schließen uns den Ausführungen der Kollegen der ÖÄK an“, so Dr. Peter Niedermoser, Präsident der Ärztekammer für Oberösterreich. „Es stimmt, die Herausforderungen im Gesundheitssystem sind ein nationales Problem und müssen endlich auch so behandelt werden.“ Daher legte die ÖÄK ein konstruktives Angebot an die Kassen auf den Tisch.
„Gerade für Oberösterreich wollen wir zwei Punkte gesondert herausgreifen, die speziell in unserem Bundesland wichtig sind“, so Dr. Niedermoser. „Die niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte sind nicht nur medizinisch versorgungsrelevant, sondern zudem auch ein starker Dienstgeber“, so der OÖ-Ärztekammer-Präsident. Allein in Oberösterreich sind tausende Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Ordinationen beschäftigt, die wiederum für tausende Familien im Land verantwortlich sind. „Die Ärztinnen und Ärzte tagen hier eine wichtige gesellschaftspolitische Verantwortung für diese vielen Menschen, oftmals sind das auch Frauen in Teilzeit“, so Dr. Niedermoser.
Als zweiten zentralen Punkt ist gerade für Oberösterreich eine funktionierende Patientenlenkung unausweichlich. Denn knapp 50 unbesetzte Kassenstellen allein in Oberösterreich bringen das System an den Rand der Kapazitätsgrenzen. „Hier unterstützen wir die Forderung der ÖÄK nach dem Ausbau des niedergelassenen Bereichs. Denn ohne diesen dringend notwendigen Ausbau ist keine funktionierende Patientenlenkung möglich. Vergleicht man das Gesundheitssystem mit einer Straße, dann muss diese Straße auch gut ausgebaut sein, damit diese benutzt wird. Das ist aktuell leider übertragen auf das Gesundheitssystem nicht der Fall“, so Dr. Niedermoser.
Nur mit einer funktionierenden Patientenlenkung werden auch die Kolleginnen und Kollegen in den Spitälern entlastet. Noch immer kommen viele Patientinnen und Patienten in die Spitäler, die dort gar nicht hingehören. „Die Kolleginnen und Kollegen in den Krankenhäusern müssen endlich für jene Tätigkeiten genug Zeit haben, die dort auch hingehören“, so der OÖ-Ärztekammer-Präsident.