OÖ-Ärztekammer-Präsident: „Schon jetzt die Zeit, um zu wählen“

Am 26. September wählt Oberösterreich. „Aber schon jetzt haben die Menschen die Wahl“, sagt Dr. Peter Niedermoser. Der Präsident der Ärztekammer für Oberösterreich spricht damit die persönliche Entscheidung an, sich gegen Corona impfen zu lassen. Die Alternative erscheint nicht erstrebenswert.

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55,2 Prozent der OÖ-Bevölkerung waren mit Stand 2. September vollimmunisiert. „Leider ist damit der Schutzschirm der Impfung nicht vollständig aufgespannt“, sagte Prim. Priv.-Doz. Dr. Bernd Lamprecht, Vorstand der Klinik für Lungenheilkunde am Kepleruniklinikum Linz im ORF-Interview. Eine Quote, die mit niederschwelligen und kostenlosen Angeboten steigen soll. Das gilt natürlich nicht für jene, die sich aus unterschiedlichen Gründen (Jugend, Erkrankungen, …) nicht impfen lassen dürfen. Alle anderen haben die Wahl:

„Ja“ zur Impfung

Die Effektivität spricht mit knapp 90 Prozent für sich. Das heißt: Es besteht, solange nicht ein Bevölkerungsanteil von 80 bis 90 Prozent immunisiert ist, auch bei Geimpften ein zwar selteneres aber doch vorhandenes Risiko der Infektion, Erkrankung und Transmission. Aber eben um ein Vielfaches geringer. Dazu wirken die Impfstoffe gegen jede bekannte Virusvariante. Auch die Zahl der Nebenwirkungen sei durchaus vernachlässigbar, wenn man weiß, dass in Österreich bisher über zehn Millionen Impfungen durchgeführt und in Oberösterreich 1,6 Millionen „Stiche“ gesetzt wurden. Mit dieser Statistik kann auch mit vielen sich im Umlauf befindlichen Falschmeldungen aufgeräumt werden. Eine davon lautet: Die Covid-19-Impfung würde die eigene DNA verändern. Das ist falsch! Ebenso, dass die Impfung unfruchtbar machen würde. Richtig ist hingegen, die Vorteile der Impfung für sich, seine Lieben und die Gesellschaft zu nützen.

„Nein“ zur Impfung

Von den 73 Covid-PatientInnen auf OÖ-Normalpflegestationen sind aktuell 56 nicht vollimmunisiert. Von 25 PatientInnen auf Intensivstationen sind es 23. Das bedeutet, dass von den Spitals-PatientInnen 81 Prozent nicht vollständig immunisiert sind. Dazu haben Ungeimpfte überwiegend einen schwereren Krankheitsverlauf. Anders als bei vorangegangenen Wellen sind die PatientInnen nun jünger. So lag der Altersschnitt des ICU-Belags bei früheren Wellen bei 66 Jahren, nun bei 61. Das ist auf die deutlich höhere Impfquote bei Älteren zurückzuführen. Dazu ist die Gefahr von Long Covid bei Nicht-Geimpften größer. Das kann sich durch belastende Symptome wie bleierne Müdigkeit, Atemnot bei geringer Belastung oder Schmerzen äußern. Viele leiden noch Monate nach ihrer Covid-Genesung an den dramatischen Folgen. Viel schlimmer aber: Aktuell über 10.000 Covid-Tote in Österreich zeigen die schlimmste Auswirkung der Pandemie.

Ihre Wahl ist entscheidend, wie es im Herbst und Winter mit der Pandemie weitergeht.