OÖ-Ärztekammer-Präsident: „ÖGK-Vorsitzender Huss soll sich sofort bei Wahlärztinnen und Wahlärzten entschuldigen“

Erbost zeigt sich die Ärztekammer für Oberösterreich über die heutigen Aussagen von Andreas Huss, Vorsitzender des Verwaltungsrates der ÖGK. Dieser hatte in der ORF-Pressestunde behauptet, die Kombination als Spitalsarzt und Wahlarzt birgt „ein gewisses Korruptionspotenzial“.

„Herr Huss soll sich für seine unverschämten Aussagen bei jedem Spitalsarzt bzw. jeder Spitalsärztin, die neben der Tätigkeit im Krankenhaus auch eine Wahlarzt-Ordination führt, sofort entschuldigen“, fordert Dr. Peter Niedermoser, Präsident der OÖ-Ärztekammer. Huss hatte in der ORF-Pressestunde zitiert: „Diese Kombination aus hauptberuflichen Spitalarzt und Wahlarzt in einer Wahlarzt-Praxis, die birgt zumindest ein gewisses Korruptionspotenzial.“ „Wir lassen es sicher nicht zu, dass unsere engagierten Wahlärztinnen und Wahlärzte in ein schiefes Licht gerückt werden und weisen die Aussagen auf das Schärfste zurück“, so Dr. Niedermoser. Selbstverständlich hätten die Spitalsärztinnen und -Ärzte das Recht, neben ihrer Spitals-Tätigkeit auch eine Wahlarzt-Ordination zu führen. Denn die Versorgung der Patientinnen und Patienten würde ohne Wahlärzte nicht in diesem Ausmaß funktionieren. Das hat uns auch die Pandemie in den letzten fast drei Jahren eindrucksvoll gezeigt.

Vielmehr sollte die Österreichische Gesundheitskasse vor ihrer eigenen Türe kehren. „Oberösterreich hat 2021 ein Plus von 92,4 Millionen Euro erwirtschaftet. Dieses Geld ist dann im Moloch der ÖGK verschwunden“, so Dr. Niedermoser. Zuletzt waren auch Zahlen veröffentlicht worden, dass den Kassen heuer ein Verlust von 356,8 Millionen Euro droht. Im kommenden Jahr könnte dieses Minus noch auf 468,2 Millionen Euro steigen. „Mit diesem Geld könnte sehr viel für den niedergelassenen Bereich getan, und die vielen unbesetzten Kassenstellen in Österreich attraktiver gestaltet werden“, so Dr. Niedermoser, der von Beginn an vor der misslungenen Kassenreform gewarnt hatte.