Die Spitalsärztinnen und -ärzte sind zunehmend unzufriedener. „Die Spitalsambulanzen sind am Limit – und damit auch unsere engagierten Kolleginnen und Kollegen“, sagt Dr. Harald Mayer, Kurienobmann der angestellten Ärzte. „Die Ärzteschaft pfeift aus dem letzten Loch. So kann und darf es nicht weitergehen! Es braucht einen Strukturprozess, weil die Spitäler nicht alles abfangen können“, so Dr. Mayer. Voraussetzung dafür ist aber der Ausbau des niedergelassenen Bereichs. „Es kann nicht sein, dass die Kollegen im Krankenhaus die Versäumnisse der Österreichischen Gesundheitskasse ausbaden. Diese ist für die Stärkung der Niederlassung und für die vielen offenen Kassenstellen verantwortlich“, so der Kurienobmann in Richtung ÖGK. Würde der niedergelassene Bereich gut ausgebaut sein, so könnten dort Leistungen erbracht werden, die aktuell in den Spitälern gemacht werden, dort aber nicht hingehören.
Kein Wunder also, dass den Spitalsmitarbeiterinnen und -mitarbeitern immer mehr die Lust an der Arbeit vergeht. So hatten in einer kürzlich veröffentlichten Umfrage immerhin nur 62 Prozent erklärt, den Arztberuf wieder ergreifen zu wollen. Zugespitzt gesagt: Mehr als jeder Dritte würde nicht mehr als Ärztin oder Arzt arbeiten. „Das ist ein Alarmsignal“, so Dr. Mayer.
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