OÖ-Ärztekammer fordert: ÖGK soll ihre Hausaufgaben erledigen

Dr. Harald Mayer (c) M. Witzany

Die OÖ Nachrichten berichten heute, dass in Oberösterreich die Ambulanzen mit 3,6 Millionen Patientinnen und Patienten einen Allzeit-Rekord verzeichnen: seit 2010 sind es um 500.000 Patienten mehr bzw. entspricht das einem Anstieg um 13 Prozent.

„Die horrenden Ambulanzzahlen sind größtenteils hausgemacht. Bedingt durch die Alterspyramide sind vor allem die chronischen Erkrankungen gestiegen, aber in der überwiegenden Zahl der Fälle, können die Erkrankungen im niedergelassenen Bereich, also in den Ordinationen, bestens versorgt werden. Das geht allerdings nicht, da es im niedergelassenen Bereich noch immer 47 unbesetzte Kassenstellen gibt. Daher weichen die Patientinnen und Patienten auf die Spitalsambulanzen aus“, sagt Dr. Harald Mayer, Kurienobmann der angestellten Ärzte in der Ärztekammer für Oberösterreich.

Es ist eine Forderung der Ärztekammer für Oberösterreich, dass die ÖGK nicht nur die vielen unbesetzten Kassenstellen endlich besetzt, sondern auch weitere Kassenstellen zusätzlich schafft, da sich der Bevölkerungsanstieg der vergangenen Jahre nicht in der Gesamtzahl der Kassenstellen wiederfindet.

Die ÖGK argumentiert, dass die Versorgungspyramide im ländlichen Bereich in Oberösterreich stärker als in anderen Bundesländern durch Ambulanzen erfolge und dass dies historisch so gewachsen sei. „Aber die Geschichte ist vorbei und wir leben in der Gegenwart. Damit wir für die Zukunft vorbereitet sind, muss die ÖGK endlich aufwachen und ihre Hausaufgaben machen. Damit die Kolleginnen und Kollegen, die in den Spitälern und in den Ordinationen einen herausragenden Job machen, endlich entlastet werden“, sagt Dr. Mayer.