Gefährlicher Oberschenkelhalsbruch: Ein Drittel braucht danach Hilfe

Diagnose Oberschenkelhalsbruch – oft beginnt für Senioren damit eine Odyssee, die im Pflegeheim endet. Denn ein Drittel aller Betroffenen verliert dadurch die Selbstständigkeit. Daher sollte man sich rechtzeitig darum kümmern, was passiert wenn Opa oder Oma nicht mehr alleine leben können.

Der Oberschenkelhalsbruch gehört zu den fünf großen gesundheitlichen Problemen älterer Menschen. In den Ambulanzen des Landes ist dieser mittlerweile zum Dauerbrenner geworden. „Die Hauptursache ist Osteoporose. Die Wahrscheinlichkeit eines Schenkelhalsbruches nimmt ab dem 60. Lebensjahr zu, Frauen sind dabei häufiger betroffen als Männer“, erklärt Primar Dr. Jürgen Barth, Abteilungsleiter der Orthopädie und Traumatologie am Krankenhaus St. Josef Braunau und Fachgruppenvertreter für Orthopädie und Traumatologie der Ärztekammer für Oberösterreich.

Sind die Knochen durch Osteoporose geschwächt, kann ein banaler Sturz etwa im Haus oder über den Gehsteig den Knochen brechen lassen. „Eindeutiges Indiz für einen Oberschenkelhalsbruch sind starke Schmerzen in der Leistengegend, Stehen und Gehen sind für die Patienten meist unmöglich und es zeigt sich, dass das betroffene Bein verkürzt und nach außen verdreht ist“, so Dr. Barth. Steht die Diagnose fest wird meist immer eine Operation notwendig. Gerade deshalb ist der Oberschenkelhalsbruch gefürchtet, denn damit sind ein längerer Heilungsprozess und Komplikationen verbunden. „Daher ist immer das Ziel, möglichst rasch und mit einem Verfahren zu operieren, das eine baldige Belastung erlaubt. Denn je länger Patienten ans Bett gefesselt sind, desto mehr Knochenmasse wird abgebaut“, schildert Dr. Barth. Im Anschluss an die OP wird eine stationäre Anschlussheilbehandlung bzw. Physiotherapie durchgeführt.

Überleitungspflege: Wenn unklar ist, was nach der Entlassung passiert

Sind die Patienten am Weg der Besserung, aber haben komplexen poststationären Betreuungsbedarf, werden sie im Rahmen der Überleitungspflege Akutgeriatrie beraten und betreut, damit schnell geklärt werden kann, welche Art der Betreuung nach dem Krankenhaus gebraucht wird.

Vorher Vorkehrungen treffen mit einer Vorsorgevollmacht

Häufig kommt es dabei vor, dass viele Menschen keine Vorkehrungen getroffen haben, für den Fall, dass sie alleine nicht mehr leben können. Die Entscheidungsfindung ist in diesen Fällen sehr schwierig erklärt Dr. Barth: „Oftmals kommen dann die Kinder, die sich nicht einigen können, was mit Vater bzw. Mutter passieren soll, daher sollte schon rechtzeitig besprochen und festgehalten werden, wer in diesem Fall entscheidet bzw. was dann passiert“, rät Dr. Barth.