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Medieninfo Hausärztlicher Notdienst (HÄND)

Reform des HÄND - Hausärztlicher Notdienst

Die ärztliche Versorgung - auch außerhalb der Ordinationszeiten - ist der oberösterreichischen Ärzteschaft immer schon ein zentrales Anliegen. Schon in fast allen anderen Bundesländern ist nur mehr eine zeitlich eingeschränkte Versorgung gegeben. In Oberösterreich ist bis jetzt noch eine rund um die Uhr niedergelassene Versorgung verfügbar.
Als eine Folge der nicht mehr besetzbaren Stellen und der daraus resultierenden Mehrbelastung der übrigen niedergelassenen Kassenärzte kann dies nicht mehr weiterhin gewährleistet werden. Manche Regionen haben daher schon im Vorjahr den Hausärztlichen Notdienst nicht mehr lückenlos besetzen können.

Die Ärztekammer für Oberösterreich hat darauf reagiert und im Vorjahr eine Arbeitsgruppe einberufen, die ein neues Konzept erstellen sollte, das weiterhin eine gute Versorgung gewährleisten soll und es gleichzeitig zu einer Entlastung der Ärzteschaft kommt. Die Arbeitsgruppe, bestehend aus 15 Ärztinnen und Ärzten für Allgemeinmedizin aus dem niedergelassenen Bereich aus unterschiedlichen Bezirken, hat in mehreren Sitzungen ein neues Konzept erstellt. Nach Beschluss in der Kurie der niedergelassenen Ärzte wurde das Konzept mit unseren Systempartnern verhandelt.

Die wesentliche Änderung zur bisherigen Versorgung liegt darin, dass der Nachtdienst, wie schon in vielen andern Bundesländern auch, bis 23:00 Uhr verpflichtend besetzt wird.
Ab 23 Uhr steht dann über die Hotline 1450 ein Telefonarzt bereit, der die Patienten optimal durch das System leitet. Dafür stehen unterstützend elektronische Tools zur Verfügung, die das ergänzend ermöglichen. Dieses System läuft in anderen Ländern bereits sehr gut und hat sich international bestens etabliert.
Für eine ärztliche Versorgung außerhalb der Ordinationszeiten stehen im neuen HÄND, je HÄND-Region zur Verfügung:

• An Wochentagen zwei Rufbereitschaftsdienste in der Zeit von 14:00 bis 19:00 Uhr, und ein Visitendienst in der Zeit von 19:00 bis 23:00 Uhr
• An Wochenend- und Feiertagen zwei Ordinationsdienste in der Zeit von 08:00 bis 12:00 Uhr, ein Visitendienst in der Zeit von 12:00 bis 19:00 Uhr, ein Visitendienst in der Zeit von 19:00 bis 23:00 Uhr
• Ab 23:00 Uhr übernimmt von Montag bis Sonntag die Gesundheitshotline 1450. Dort berät geschultes Gesundheitspersonal und im Hintergrund steht ein Arzt bereit, der, wenn nötig, beraten kann oder auch mit der Patientin/dem Patienten die weitere Vorgehensweise besprechen kann.

Zusätzlich soll in Pilotprojekten mittels Tagesrandordinationen - geöffnet zwischen 17:00 und 23:00 Uhr in Spitalsnähe in besonders frequentierten Regionen - der Andrang in die Spitäler kanalisiert werden.
Auf das neue Modell kann ab Juli 2023 umgestiegen werden. Einige organisatorische Details, die Umstiegs-Modalitäten sowie die genauen Abläufe der telefonischen Beratung sind noch in Ausarbeitung. Darüber wird nach Finalisierung neuerlich berichtet werden.